Wieder mal nicht mit kompletter Mannschaft machten wir uns zu verschiedenen Zeiten aus allen Winkeln der Hansestadt auf, eine Halle unweit der ehemaligen Zonengrenze in der Nähe der Elbe zu suchen. Zimbo saß nur eine gute Stunde im Auto um aus der Region westliches Harburg zum Spiel zu erscheinen, ich starte um 17.00h aus dem beschaulichen nördlichen Alstertal um Maddin und Ewald an der Ritterstraße einzuladen, Matthias und Olli residieren unweit bzw. auf halber Strecke.Wie ich bereits beim Training kundtat, war die Anreise ob der Witterung eine wirkliche Freude, lediglich das Dosengetränk von der Tanke weckte nachhaltigste Erinnerungen an längst vergangene Tage.
Vom Navi in das richtige Dorf gelost, Maddin berichtete von auf dem Weg liegenden Dörfern die in Schleswig-Holstein am Spielbetrieb teilnehmen, war eine Sporthalle nicht sofort ersichtlich, weswegen ein Radler, der Umgangssprache unseres Landes nicht mächtig, fremdsprachlich nach der Lage einer Schule befragt wurde. Er fuhr auf dem Rad vorweg und tatsächlich erreichten wir ein Schulgebäude, jedoch entdeckten wir das Autos des Chefs nicht auf dem dazugehörigen Parkplatz. Erneute Befragung Herumstehender brachte uns die Erkenntnis, dass die Halle anders anzufahren sei.
Umgedreht und zurück, dies konnte der radelnde Asiate gar nicht akzeptieren und verfolgte uns wild gestikulierend. Letztendlich, nach 2.15h am Ziel, war ich erst einmal von der modernen Architektur der Halle überfordert und fand nicht auf Anhieb den Weg von der Umkleide in die Sportstätte, dies sollte sich wiederholen. Den geheiligten Boden endlich erreicht, waren zwei Dinge auffällig, offene Fenster und Eiseskälte sowie ein Bodenbelag, welcher die Straßen mit überfrierender Nässe in den Schatten stellte.
Gerade für moderne TT-Spieler, die auch mal die Hüfte von der Tischkante bewegen, ein wirklicher Alptraum. Eine tolle Halle und so ein gebohnerter Boden, die Lust einiger THE Aktiver sank bis unter den Gefrierpunkt. Dazu kamen erhebliche klimatische Schwankungen, denn nach Schließung der Wandluken stieg die Temperatur in nahezu tropische Bereiche. Es leben klimatisierte Hallen.
So vom Boden, der Anreise und der Hitze ins Koma getrieben, begann das Spiel. Zimbo und Ewald gegen Doppel 1 nicht wirklich mit Chancen, Olli/Matthias mit Glück im Fünften gewonnen, Maddin und ich ohne Probleme.
Olli knapp im Vierten verloren, Zimbo rutschenderweise im Fünften. Maddin gewinnt in einem guten Spiel in vier Sätzen. Zwischenstand 3:3, alles, bis auf die Laune, im grünen Bereich.
Es folgten deutliche Niederlagen von Matthias, Ewald, mir und Zimbo, war wirklich keine Hallenboden für die Schwergewichte.
Beim Zwischenstand von 3:7 kam erneut die Frage nach dem Sinn eines Freitagabends am Ende der Welt mit unverschuldet geschwächter Mannschaft auf. Olli und Matthias gewannen die beiden folgenden Spiele, so dass Maddin und ich gefordert waren, die Grundlage für einen Punkt zu legen. Nach bewegungstechnischer Überforderung im ersten Spiel war ich glücklicherweise jetzt nicht zur Bewegung gezwungen, meine Beobachtungen des Spiels nebenan ergaben jedoch, dass Maddin nach zwei offenen Sätzen in den Sätzen drei und vier nichts mehr zulegen konnten und verlor.
Nach Ewalds Niederlage stand das Ergebnis fest, 6:9 verloren, und neben der Erkenntnis, dass neue Hallen für Sport ungeeingnete Böden besitzen können, bleibt fest zu halten, dass ein erheblicher Unmut darüber besteht, dass wir eigentlich nie mit kompletter Mannschaft spielen und so langsam den Spaß verlieren. Dies ist neben der schwinden Körperlichkeit ein Grund für Teile der Mannschaft, sich ernsthafte Gedanken über die Sinnhaftigkeit eines Freitags in der Pampa zu machen.
Nach dem Spiel entschwand Zimbo gen Heimat, Maddin, Ewald und ich wollten die ebenfalls rutschige Tour in die urbane Zivilisation antreten. Da aber bei Abreise Ewald weder vor der Halle noch am Fahrzeug aufzufinden war, begannen wir die Suche rund um das Hallengelände.
Hatte Ewald meine Aussage während der Hinfahrt, wenn er nicht ein Spiel gewönne, könne er den Bus nehmen, in die Tat umgesetzt? Ungläubiges Erstaunen bei Maddin und mir, kann das sein?
Nach der Konfrontation mit den vom Himmel fallenden Flocken wurde er dann doch noch in der Halle gefunden, falsche Tür genommen und nicht zum Ausgang gelangt.
Rückfahrt nach erneuter Einkehr bei der Tanke unseres Vertrauens angetreten, endlose Kilometer gen Heimat, Maddin klärt per sms kurz den weiteren Verlauf des Abends, um dann kurz vor der Ritterstraße das Auto mit einem in Arbeit befindlichen und zwei vollen Getränken Richtung Scheibenaktivität zu verlassen. Ewald an der Halle abgesetzt um die weitere Fahrt allein mit vollem Beifahrerfußraum anzutreten. Kleine Straßen glatt, große frei, somit genug Zeit um erneut über den Sinn derartiger Abende nachzudenken und die Gedanken einiger Teammitglieder zu reflektieren:
– Dieser Abend und die Diskussionen im Vorfeld machen keinen Spaß!
– Wir wollten in diesem Team Spaß haben und oben mitspielen, andere bemühen sich nach Kräften dies zu verhindern!
– Einige freuen sich auf eine diskussionserfüllte Abteilungsversammlung mit neuen Entscheidungsträgern, andere denken über andere Dinge nach!
– Die Personalsituation sollte zur Rückserie ernsthaft überdacht werde!
Fazit: Nach oben geht nichts mehr, bisher 2 Spiele komplett gespielt, 13:4 in den Stammdoppeln, mindestens 3 angefressene Spieler im Team.
3 Kommentare
Olli
Naja, aber das wir nur 2x komplett waren, lag ja nicht nur an den Ersatzstellungen an die oberen Teams, sondern zumeist an körperlichen Defiziten unsererseits.
Bei parallel stattfindenen Spielen, ist es allerdings sehr ärgerlich Spieler abgeben zu müssen.
Mit Pille hätten wir das Spiel sicherlich nicht verloren.
Matthias
Tatsächlich haben wir nur 2 x bei parallelen Spielen nach oben abgegeben. Dabei jedoch keinen Punkt gemacht. Ein Punkt (vielleicht auch zwei) gestern wären mit Andreas drin gewesen, gegen Curslack mit mir ebenfalls.
Dieter
Erstaunlich, wie sich die Dinge wiederholen:
Gleiche Jahreszeit, gleicher Gegner, die gleichen Probleme, nur die Rollen sind jetzt etwas vertauscht:
http://www.kirschenklopper.de/2009/12/06/4-h-manchmal-brodelt-es-nicht-nur-%E2%80%A6/