So geht Spitzenspiel

Der letzte Toppi ging nach knapp viereinhalb Stunden Punktspiel kurz vor Mitternacht über das Netz bevor die Eilbecker Spieler die Box stürmten und wir uns in den Armen lagen. Emotionen pur! Was war eigentlich passiert? 

Die Ausgangssituation am Freitag war klar: Wir hatten vor dem Spieltag 3 Punkte Vorsprung auf die Verfolger um den Kampf gegen den Klassenverbleib – oder wie Jan am Freitag mannschaftskassenwirksam sagte: „Aufstieg“ – aus Sasel und Oberlaster. Verlieren verboten! Sasel trat zwar ohne Deichmann, dafür mit dem starken Zimmermann an (Hinrunde zu Null in der 2.LL), so dass die Mannschaft nicht zwingend schwächer einzuschätzen war.

Wir gingen nach den Eingangsdoppeln wie so oft in dieser Saison mit 2:1 in Führung. Volker und ich siegten gegen Blau/Baum nach Startschwierigkeiten und verlorenem ersten Satz deutlich. Jan und Pay hatten es gegen das starke Spitzendoppel Kraue/Kaiser schwer und konnten nur einen Satz ausgeglichen gestalten. Bei Dennis und Björn sah es gegen Jurczyk/Zimmermann lange nach einem deutlichen Erfolg ohne Satzverlust aus. Doch am Ende ging das Spiel in den Entscheidungssatz. Den gewannen wir dann dank Leistungssteigerung und Kramelltoppis deutlich. Es sollte nicht das letzte Doppel des Abends gewesen sein.

Jan startete sensationell gegen Krause und gewann die ersten beiden Sätze souverän. Die Quote bei seinen Aufschlägen und im Offensivspiel ging allerdings danach rapide zurück. Krause gewann am Ende in fünf Sätzen ein spannendes und emotionsreiches Spiel. Volker hatte es gegen Blau etwas leichter und setzte sich ungefährdet in vier Sätzen durch. Dass es in der Mitte schwer werden würde war uns vor dem Spiel schon klar. Um so bemerkenswerter waren die die beiden folgenden Siege. Glücklicherweise konnte ich mir die unangenehmen Linkshänderaufschläge von Kaiser vor dem Punktspiel beim Einspielen schon anschauen. So hatte ich Spiel kaum Probleme damit und konnte ein paar nette parallele Rückhandtoppis ins Ziel bringen – auch die Vorhänder saßen ganz gut. Ich war mit dem Viersatzerfolg durchaus zufrieden. Im Duell der Zu-Null-Giganten spielte Dennis mal wieder großes Tennis und bezwang Jurczyk im Entscheidungssatz. Schlaues Spiel und druckvolle Bälle. Die Mitte war gut drauf. So stand es 5:2 für uns und die Stimmung bei den Gastgebern ging doch etwas zurück. Die zahlreichen mitgereisten Eilbecker Fans (besten Dank für die Unterstützung und den leckeren Kirsch[enklopper]kuchen) sahen bis dahin eine hamburgligareife Leistung!

Der herausgespielte Vorsprung hatte allerdings noch nichts mit einer Vorentscheidung zu tun. Denn auch Sasel hat eine ausgeglichen starke Mannschaft. So konnte Pay zwar oft sein sensationelles Blockspiel durchbringen, aber am Ende setzte sich der aktivere Baum verdient durch. Die Quote von Björns Karamelltoppis war leider nicht hoch genug, so dass auch der starke Ersatzmann Zimmermann gewinnen konnte. Zur Halbzeit 5:4 für uns – weitermachen!

Spätestens nach Volkers Niederlage gegen Krause sollte sich bewahrheiten, dass es an diesem Abend das von Deichmann vor dem Spiel angekündigte „knappe Höschen“ werden sollte. Um so wichtiger war der anschließende Sieg von Jan gegen Blau und seine eigene Aufschlagquote. Wie viele Fehlaufschläge kann man eigentlich produzieren? Jan verlor die ersten beiden Sätze ohne dass der Gegner viel dazutun musste. Dann kam etwas Konzept ins Spiel, auch wenn die Aufschlagquote weiterhin miserabel war. Jan setzte sich am Ende in einem vor Spannung kaum anzuschauenden Match in der Verlängerung des Entscheidungssatzes durch. Mittlerweile wurde jeder Ballwechsel beklatscht und die Spieler wurden immerzu lautstark angefeuert. Große Stimmung in der Halle auf beiden Seiten, immer fair, so macht Tischtennis Spaß. 6:5 für uns – immer weiterspielen!

Es folgten zwei Spiele, über die nicht all zu viel zu berichten ist. Dennis kassierte die erste Niederlage der Rückrunde gegen Kaiser. Er hatte wohl die Aufschläge beim Einspielen vor dem Punktspiel nicht gesehen. Ich hatte gegen Jurczyk nicht den Hauch einer Chance – zwar mit einem Ass einen Matchball abgewehrt, aber völlig wertlos. 7:6 für Sasel, oh oh!

Björn steigerte sich in seinem zweiten Einzel und konnte den Baum in vier Sätzen fällen. Pay hatte keinen guten Tag erwischt und verlor trotz teilweise aussichtsreicher Führung glatt. 8:7 für Sasel, wie war das mit dem Höschen?

Tja und dann kam dieses ominöse Abschlussdoppel gegen Krause/Kaiser. Volker und ich gewannen Satz 1 souverän ohne Probleme. Volker und ich gewannen Satz 2 souverän ohne Probleme. Alles war gut… und plötzlich waren wir im fünften Satz weil Krause und Kaiser richtig aufdrehten. Keine Fehler mehr im Spiel. Nur herausgespielte Punkte. Es folgte Topspinduell auf Topspinduelle. Seitenwechsel bei 5:4 für uns. Ich hatte bei 9:9 Aufschlag und musste spontan an meinen Paradeschlag denken. Bitte, bitte nicht! 10:10! 11:11! Das Zugucken soll dem einen oder anderen vor Spannung kaum möglich gewesen sein. Dann kamen zwei gute Eröffnungsbälle von Volker und ich konnte mit zwei Vorhändern nachlegen. Sieg und damit 8:8!!!

Das Spiel war zwar nicht immer hochklassig, dafür aber super spannend bei sensationeller Atmosphäre. Stark von beiden Seiten! Besten Dank für die Unterstützung an Mareike, Antje, Flo, Janek, Marc, Karsten, Andree … und P.

So bleibt ein 8:8, dass uns einen Vorsprung von drei Punkten auf Sasel und von zwei Punkten auf Oberlaster bewahrt (beide spielen noch gegeneinander) bei noch drei ausstehenden Spielen.

Dass wir nach zwei sieglosen Spielen in Folge am kommenden Freitag im Heimspiel gegen Bramfeld Außenseiter sind muss wohl nicht besonders hervorgehoben werden.

Tschakka