…denn unsere Eltern haben uns auch dann lieb, wenn wir schlecht Tischtennis spielen. So geschehen am gestrigen Abend gegen Popptown 8.
Wenn einst vor langer Zeit die Eltern im Morgenmantel vor dem Fernseher bei schlechten Spätfilmen, länglichen Knabbereien aus dem Hause Bahlsen und Getränken mit geringem Alkoholgehalt ausharrten, um die Heimkehr des 16 jährigen Filius nach dem samstäglichen Diskothekenbesuch live zu erleben und diesen dann um 04:30 h halbtot vor Glück, dass der Nachwuchs zwar rattenstramm, nach Zigaretten und Cola-SpringerUrvater müffelnd und sich der deutschen Sprache nur noch im Halbschatten seines Dämmerzustands bewusst, aber doch wieder den Weg zurück ins elterliche Nest gefunden hat, überglücklich in die zitternden Arme zu schließen und dem lieben Herrgott für das (morgen bestimmt wieder einigermaßen) gesunde Kindelein zu danken, dann sieht die Gegenwart höchstwahrscheinlich so aus:
Im Halbdunkel des Arbeitszimmers sitzen Mutter und Vater – immer noch begleitet von den liebgewordenen Genussstangen – nun aber mit dem Lorenz-Logo auf der Packung – am Freitagabend vor dem heimischen PC und drücken alle 10 Sekunden den Reload-Button ihres Firefox, auf dem abwechselnd kirschenklopper.de und tt-maximus.de nach dem Ergebnis der Schläger schwingenden Künste ihres begnadeten Sprösslings abgefragt werden.
Das Ergebnis, dessen sich unsere Eltern am gestrigen Abend dabei gewahr werden lassen mussten, wird den Stolz auf uns und den Glauben an unser gottgegebenes Talent in Sachen Zelluloidbehandlung wohl kaum in ungeahnte Höhen befördert haben. Doch mit Hilfe von zwei oder drei Schlummifix (Cola-SpringerUrvater – wer sagt denn, dass sich Eltern gar nichts von ihren Kindern abgucken) werden sich unsere Vorfahren auch gestern noch erfolgreich in den Schlaf geweint haben.
Fairerweise sollte ich noch erwähnen, dass die mannschaftliche Geschlossenheit und Solidarität innerhalb unserer Truppe gestern ihre Grenzen gefunden hat. Es haben sich nämlich nicht alle in schlechter Verfassung gezeigt. Genauer gesagt, haben einige von uns sogar recht ordentliches Tischtennis gespielt und auch Punkte geholt. Zur Beruhigung dieser Außenseiter möchte ich anführern, dass eure Eltern euch dies sich-nicht-einfügen-Wollen in das Mannschaftsbild euch (höchstwahrscheinlich) nicht übermäßig ankreiden werden und daher heute wohl kaum auf der Suche nach einem am Samstag arbeitenden Rechtsanwalt sind, um euch kurzerhand aus dem Testament streichen zu lassen. (@Hannes: Falls du heute diesbezüglich doch kontaktiert worden sein solltest, wäre ich für einen kurzen Kommentar sehr dankbar.)
Doch kommen wir nun auch noch zum Spiel des gestrigen Abends:
Der THE 6 hatte den Tabellennachbarn von Poppenbüttel 8 zu Gast. Beide Mannschaften hatten sich zur Rückrunde verstärkt. In der Hinrunde hatten wir das bessere Ende für uns.
In den Doppeln konnten nur Stefan und Dieter einen Punkt holen. Bernd (Hülse) und Bernd (G.) gaben sich ebenso geschlagen wie Sven und ich.
1:2
Stefan erwies sich auch gestern mal wieder als äußerst souverän und hatte gegen Schnur wenig Probleme. Hülse holte gegen den starken Homann immerhin einen Satz.
Die Mitte mit Sven und mir hatte gestern einen Tag, der schon recht viel elterliches ich-hab-euch-trotzdem-lieb erforderte. Gegen Garben und Klein sollte es nicht sein.
Unser unteres Paarkreu ließ uns aber noch mal hoffen: Bernd G. 3:0 gegen Poeze und Dieter mit klugem Spiel letztlich klar gegen Fischer brachten uns noch mal ran.
4:5
Stefan knackte mit Homann den Hinrunden Zweitbesten unserer Staffel und ist weiter ungeschlagen. Hülse unterliegt jedoch auch Schnur.
In der Mitte konnten Sven und ich im 2. Durchgang nur ein wenig besser mithalten – zu Punkten reichte es schließlich wieder nicht.
Bernd G. fand zum Schluss gegen Fischer besser ins Spiel, holte auch noch einen Satz, konnten die Niederlage aber nicht verhindern.
5:9 grrmblfxxx
Poppenbüttel hat uns nun überholt. Wir sind 9. (von 12.) Ein paar wichtige Punkte müssen wir noch einfahren.
Fazit und Nachlese:
Die Tische bauen wir nun immer so auf. Dann gibt es kein gefühltes Auswärtsspiel mehr am (so nicht mehr vorhandenen) hinteren Tisch.
Dieter hat ein Heimspiel mitgemacht.
Stimmung in der Truppe stimmte wieder.
Auch, wenn er nicht spielt, ist Andre immer dabei. Und Ruhe bekommt seinem Knie gut – das erspart dir aber nicht den Arztbesuch.
Wir haben nicht so stark nachgelassen wie die 4., sondern unsere Schwächen kontiniuerlich offenbart.
Poppenbüttel hat einen sehr schönen Trainingsanzug. Das blau mag ein wenig hell sein – aber das könnten böse Zungen auch von unserem behaupten.
Im Steins sitzen die Gewinner (3. und 5.) in der Streberecke, während sich zu uns die Mit-Looser aus der 4. gesellen.
Matthias ist gefühlt unter den Top-10 der 14 Quadrilliarden Usern von Quiz-Duell. (Janek hat das bei seinem klaren Sieg gegen ihn aber nicht weiter beeindruckt.)
Dieter kennt den DDR-Comic “Frösi” nicht.
Quiz-Duell fordert die Kreativität in Sachen Username – bewiesen durch z.B. Ratefox, Matthi0815-4711, Schnatzel123.
In 60 Sekunden kann man (oder besser: ein man(n) im Internet) viele kreative Porno-Titel aufsagen.
Janek kennt nicht den Bierkönig – der Bierkönig kennt Janek.
1 Kommentar
Andre aus der Sechsten
Wunderbarer Bericht Ingo… Nächste Woche müssen gegen TTG Punkte her… Übrigens Frösi kenne ich auch nur vom Hörensagen, die Abrafaxe, denke ich, waren da bekannter…