Ohne Bollerwagen, jedoch hochmotiviert zu männertagsfreundlicher Startzeit 8 Uhr machten sich Stegi, Buschi und meine Wenigkeit auf den Weg zu den Deutschen Pokalmeisterschaften der Verbandsklassen nach Fröndenberg, nähe Dortmund! Da wir in Hamburg alleinig für die Teilnahme in der Herren A-Klasse gemeldet haben, blieb uns die Qualirunde erspart und wir konnten direkt die Fahnen des Nordens bei den DPM hochhalten.
Ausgestattet mit genug Bananen, Wasser und Hefeweizen für eine ganze Fussballmannschaft rollten wir mit “King L-UI” (der mittlerweile allerings in Hamburg seine Steuern zahlt) Richtung Westen, wobei nur einige notgedrungene Zwischenstopps aufgrund der schlecht geteerten A1 und den damit verbundenen Magenkomplikationen des Zweiers notwendig waren (oder der Maracuja-Saft war schlecht … wie auch immer).
Nach einem kurzen Check der Unterkunft (sehr nette “Landhaus-Mutti” samt Hund Kosmo, 3er Zimmer mit begehbarer Regenwalddusche/TV/Minibar, Top-Frühstück) ging es ab in die Halle. Es war ein gewaltiger Sportkomplex mit 3 Hallen und insgesamt 32 Tischen, über 400 Teilnehmer, super Kantine und Toporganisation durch den gastgebenden Verein. Reisebüro Stegemann hatte alles einwandfrei organisiert: Trikots, Startnummern, Playersnight Karten waren sofort vor Ort verfügbar, die Konkurrenz wurde erstmals abgecheckt und dann ging es auf zum Einspielen.
Im ersten Spiel wartete mit dem SV Niklashausen einer der Top-Favoriten. Die Badener spielten nicht nur mit 3 Polen, die insgesamt 450 TTR-Punkte mehr als wir hatten, sondern besaßen auch eine gewaltige Fan-Base. Alles schien bis ins Detail durchgeplant – man hatte sofort das Gefühl, dass die hier was reissen wollen. Buschi wollte also gleich mal gegen den 2100 Einser der Niklashausener zeigen, wie man in HH Tischi spielt. Insgesamt machte der Zweier ein gutes Spiel und erspielte sich insgesamt 8 Satzbälle in 3 Sätzen – am Ende war Malcherek jedoch zu abgeklärt und hatte die besseren Antworten in den entscheidenden Phasen – trotzdem ein guter Start ins Turnier. Ich erwischte anschließend den Zweier der Gäste, welcher auch noch Geburtstag feierte am selben Tag, eiskalt und konnte ihn durch meine Aufschläge und harte Vorhände 3:0 bezwingen – obwohl ich mich die letzten Woche nicht so wirklich in Form fühlte, war das ein Spiel am Limit. Somit waren wir zurück im Spiel und der Coach der Gäste wurde auch bisschen blass ;)! Stegi spielte anschließend gegen den jungen Dreier ebenfalls ein starkes Spiel und kämpfte sich in den 5. Satz. Besonders durch seine variable Rückhand konnte Stegi seinen Gegenüber öfter mal alt aussehen lassen. Leider hatte der Pole im 5. Satz meist die besseren Antworten und gewann am Ende knapp gegen unseren Dreier. Im Doppel spielten Stegi und ich ebenfalls eine feine Klinge und mussten auch hier erst im Entscheidungssatz die Segel streichen. Mit 1:3 ging es also in die zweite Einzelrunde, wo ich nun gegen den Einser randurfte. In meinem wahrscheinlich bisher besten Spiel im THE-Trikot hielt ich super mit, verlor den ersten Satz leider 14:16 bevor ich jedoch mit 2 sicheren Satzgewinnen mich in den Entscheidungssatz kämpfte. Bis zum 5:7 konnte ich dann gut mithalten, bevor der Pole mit 1-2 starken Rückhänden die Entscheidung zu seinen Gunsten brachte. Am Ende also ein 1:4 gegen starke Gegner. Letztendlich haben die 3 Polen außer gegen uns kein weiteren Einzelpunkt verloren und waren auch nicht weiter großartig gefordert in der Gruppe – wir können also mehr als zufrieden sein.
Nach einem kurzen Bratwurst-Break ging es weiter mit dem für mich sehr bedeutenden Spiel gegen meinen Ex-Club, TTC Holzhausen. Vom Papier her waren wir hier leichter Favorit, da die Sachsen ohne ihren Einser kamen. Im ersten Spiel kämpfte ich mich zu einem 3:1 Erfolg und brachte uns so in Front. Buschi machte ein richtig starkes Spiel gegen den gegnerischen Einser und schoss uns in 3 Sätzen zur 2:0 Führung. Stegi hatte mit dem Spielsystem des Dreiers seine Probleme, kam erst bei 0:2 wirklich in Fahrt und verlor am Ende im Entscheidungssatz. Die Holzhausener verkürzten weiter im Doppel, wo Marcel und ich nicht wirklich gut spielten und 1:3 gratulieren mussten – meine alten Kollegen wissen halt doch ganz gut, wie sie mich anspielen müssen ;)! Mit 2:2 ging es also in die zweite Runde, alles war wieder offen und ich musste jetzt gegen den Einser ran. Es deutete sich ein enges Spiel an und die Bedingungen in der Halle waren durch die Luftfeuchte sehr grenzwertig (Herren C Spieler: “Macht doch mal die Fenster zu! Es zieht bei der Vorhandabwehr!” -> no comment), jedoch machten wir das Beste draus und ich konnte knapp in 4 Sätzen die Oberhand behalten. Anschließend war es an Stegi den ersten Sieg auf unser Punktekonto zu holen, sodass wir Holzhausen 4:2 bezwingen konnten. Anschließend stellte ich eine sächsisch-hamburgische Freundschaft her und wir ließen zu neunt den Abend beim Italiener und anschließendem Magnum an der Tanke ausklingen – Weltklasse! Gegen 23:30 Uhr gingen die Gladiatoren dann in die Waagerechte und fokussierten sich auf den nächsten Morgen!
Nach 1A-Frühstuck folgte um 9 Uhr die Mannschaft vom TV Dellbrück (WTTV). Beide Teams hatten einen Sieg gegen Holzhausen auf der Haben-Seite und es deutete sich das entscheidende Spiel um den zweiten Gruppenplatz an. Marcel durfte zunächst gegen den starken Einser der Kölner antreten und stellte diesen 5 Sätze lang vor arge Schwierigkeiten. Immer wieder konnte Buschi mit seinem druckvollen Spieler den Gegner in Bedrängnis bringen, sodass ein enges Spiel auf Messers Schneide resultierte. Am Ende setzte sich der Dellbrücker mit 11:9 im Entscheidungssatz durch – trotz super Leistung von Buschi natürlich eine bittere Pille für uns. Das wäre sonst ein wichtiges Break gewesen! Ich brachte uns anschließend in 4 umkämpften Sätzen zurück ins Match, sodass Stegi bei 1:1 an den Tisch ging. Leider kam er mit dem Spiel seines Gegners nicht wirklich klar und haderte auch etwas zu viel, sodass er klar in 3 Sätzen verlor. Im anschließenden Doppel spielte Stegi leider gegen 3, zu viele Rückschlag- und Eröffnungsfehler waren auf meiner Seite vorhanden – ganz bitter! Gegen den Einser war ich bis zum 1:0 und 8:5 klar der bessere Mann, habe mich dann aber durch 2-3 unkonzentrierte Fehler aus dem Konzept bringen lassen und verlor 1:3! Am Ende also ein 4:1 für Dellbrück – nach dem starken Auftritt von Tag 1 waren wir ziemlich geknickt und enttäsucht – hier wäre definitiv mehr drin gewesen! Als Dellbrück dann auch noch sein zweites Spiel am Freitag gewinnen konnte, war klar, dass es am Samstag nur noch um Platz 3 in der Gruppe ging. Wir konzentrierten uns anschließend also ganz auf das schöne Wetter, ein kühles Hefe und aufs Fachsimpeln mit den ganzen anderen TT-Verrückten. So sah ich ein interessantes Spiel der Herren C Konkurrenz zwischen Berlin und Stuttgart, wo nach Unmengen Aufschlagdiskussionen und OSR-Eingriffen letztendlich die Schlägerkontrolle das Spiel entscheiden sollte – Resultat: beide Schläger zu dick und das Spiel wurde kampflos gewertet :D!
Bei der Players Night in der Schützenhalle in Fröndenberg wurde dann neben einer Variete- und HipHop-Show auch noch ein wenig das Tanzbein geschwungen, wo der THE wieder eine etwas bessere Platzierung als am Tisch ablegte. Stegi und Marcelinho verabschiedeten sich dann gegen Mitternacht Richtung Hotel – der Einser hat noch etwas länger durchgehalten ;)! Am nächsten Morgen ging es dann noch gegen den TSV Gau-Odernheim um Gruppenplatz 3! Beide Teams starteten mit jeweils sicheren Siegen ihrer Einser, Marcel konnte uns anschließend knapp im 5. Satz mit 2:1 in Front bringen. Im Doppel schafften es Stegi/Marcel ebenfalls in den 5. Satz, hatten dort aber leider das Nachsehen trotz ordentlicher Leistung. Ich hatte anschließend meinen Gegner die ersten 2 Sätze sicher im Griff, bevor dieser sich zurückkämpfte und zum 2:2 ausglich. Im Entscheidungssatz hatte ich dann beim 10:9 einen Matchball, musste dennoch beim 10:12 gratulieren. Marcel hatte anschließend ziemliche Probleme mit dem Zweier der Gegner und fand erst zu spät wirklich ins Spiel, sodass er 0:3 gratulieren musste. Am Ende ein 2:4 Niederlage, die wenig Relevanz hatte – da es für beide Teams nicht mehr um das Weiterkommen ging, war die Atmosphäre auch recht locker und entspannt.
Wir verabschieden uns also mit einem 4. Platz in unserer Gruppe aus dem Turnier. Im Endeffekt muss man sagen, dass wir eine bespielbare Gruppe hatten, wo gegen alle Gegner Chancen da waren. Leider hatten wir unsere beste Leistung in dem Spiel, dass wir nicht gewinnen konnten – sonst wäre vielleicht auch etwas mehr drin gewesen. Insgesamt muss man sagen, dass das Turnier mit Hochkarätern gespickt war – viele Regionalliga/2. Liga erfahrene Spieler waren am Start und 2300 TTRs gab es auch zu bestaunen (sein Schläger ist bei der Kontrolle trotzdem durchgefallen :D). Insgesamt war es eine tolle Erfahrung sich auch mal überregional mit den anderen Verbänden zu messen und man hat mal wieder was fürs TT-interne Netzwerk getan ;). Ich kann die Veranstaltung nur jedem empfehlen. Wir hoffen, dass es nächstes Jahr auch bei den anderen Klassen THE-Bewerber gibt und man vielleicht mit einer größeren Truppe dort antanzen kann. Den Link zur Homepage des Durchführers findet ihr hier.
Gegen 14 Uhr hieß es dann Abfahrt in Fröndenberg, Stegi haben wir noch in Hannover zum N-Joy Konzert abgesetzt, Buschi und ich gönnten uns noch nen Eis auf dem Rückweg! Ankunft in Hamburg 18 Uhr! War Weltklasse Jungs!
8 Kommentare
Olli
Sensationell hier diese Nachberichte von Fünften und Ersten. Mehr davon. Mal sehen, was wir in Grenzau so auf die Reihe bekommen, um das Sommerloch zu füllen.
Jens
Sauber, Jungs !!!
Grenzau kann also kommen ;-)!
Carlos
Sehr cool!
StegiStegsen
Das war sportlich gesehen definitiv eine Herausforderung. Jedes Spiel am oberen Limit gespielt!
An sich aber auch abseits des Tisches ein top Veranstaltung mit super Stimmung durch alle Klassen…
Da sollten wir im kommenden Jahr eine größere Kirschenklopper-Delegation entsenden. Damen und Herren A-C sind zu besetzen 😀
Olli
Die Klasseneinteilung scheint aber zweifelhaft, wenn auch z.b. in der C-Klasse zahlreiche Spieler/Teams mit Verbandsliganiveau und sogar höher am Start sind.
Wenn man es nur als Ausflug und Herausforderung sieht, scheint es aber ganz lustig zu sein.
KR
Ab nächstem Jahr wird Hamburg um 2 (!) Ligen anders in B und C eingestuft als bisher. Man kann dann also bis 1.LL in B starten und bis 1.Bzl. in C starten.
Damit wird Hamburg nicht gleich zum Favoriten, aber es ist möglich, dass man mal aus der Gruppe kommt…
Olli
War das bisher nicht auch so? C ging doch bis 1.Bzl.?!
KR
Nein, bisher C-Klasse bis 1.Kl und B-Klasse bis 1.Bzl