Bild ist sich sicher: Diese Jungs mischen bis zum Ende oben mit
Ein Bericht von Torsten Toerner
Die Bild Redaktion erhielt in letzter Zeit immer mehr Anfragen nach einer jungen Tischtennistruppe, welche wohl in der Bezirksliga Süd alles an die Wand spielt, was denen in die Quere kommt.
Bild Fan-Reporter Torsten Toerner war live vor Ort, um sich das Spektakel in Wilhelmsburg nicht entgehen zu lassen.
Die Saison ist noch jung, aber bereits jetzt sorgt die Fünfte Mannschaft vom TH Eilbeck in der Bezirksliga für Furore. In der letzten Saison noch sang und klanglos im Mittelfeld untergegangen, ist in dieser Saison einiges mehr drin als nur ein Mittelfeldplatz. Am Freitag ging es gegen die 2. Auswahl vom SV Wilhelmsburg und ich war mit dabei.
Bereits vor dem Anpfiff war klar, dass die Jungs brennen. Schließlich waren sie sogar schon vor ihren Gegner in der Halle, um sich ausgiebig einzuspielen. Selbst dort blitze schon die Klasse der „jungen Wilden“ auf. Man wollte nichts dem Zufall überlassen und tritt in Bestbesetzung auf.
Aufstellung:
SV Wilhelmburg 2:
Kohlmeyer, Löhndorf, Kaack, Karaxha, Szymczak, Rudde
TH Eilbeck 5:
Lars, Rouven, Carlo, Robert, Basti, Gopal
In den gewohnten Doppeln ging es dann endlich an die Platte. Das frisch gekürte Vize-C-Meister-Doppel (Basti/Rouven) hatte wenig bis gar keine Probleme ihr druckvolles Angriffsspiel durchzuziehen. 3:0, eine klare Geschichte. Doppel 2 (Lars/Gopal) war genauso eine klare Geschichte, wie das Doppel 3 (Carlo/Robert). 9:0 Sätze, schnelle 3:0 Führung. Da staunte ich nicht schlecht, wie die Jungs dem Gegner ihren Stempel aufdrücken konnten.
3:0…eine klare Ansage!
Kohlmeyer gegen Rouven hieß die erste Begegnung. Rouven, ein bekanntlich sehr emotionsgeladener Spieler, wirkte aber wie eine Schlaftablette. Er wurde regelrecht die ersten zwei Sätze vorgeführt und kam gar nicht dazu irgendwie offensiv in das Spielgeschehen einzugreifen. Vor dem dritten Satz hatten seine Kollegen sichtlich die Schnauze voll, redeten auf ihn ein und rüttelten ihn wach. Plötzlich zündete der Turbo und er konnte das Spiel an sich reißen. Mit lauten „Come on’s“ und „Tschoas“ gingen die folgenden Sätze dann relativ klar an Rouven. Er konnte ein fast verloren gegebenes Spiel doch noch drehen. Ein Kämpfer vor dem Herren.
Lars hingegen hatte gar keine Probleme mit Löhndorf. Mit seinem unangenehmen Schnittspiel und seinem unnachahmlichen Topspin konnte er locker 3:0 gewinnen und baute somit die Führung auf 5:0 aus.
Lars kam grinsend auf mich zu und sagte: „Der TH E Zug rollt wieder!“
5:0!
Wieder so eine hohe Führung nach wenigen Spielen. Man konnte einfach nur staunen wie abgezockt die Jungs schon sind für ihr junges Alter.
Nun zur Mitte. Robert alias el Capitano alias Rob hatte von Anfang an kleine Probleme mit seinem Gegner und konnte den Rückschlag nie so platzieren, wie er gerne wollte, konnte aber durch gute Aufschläge immer wieder selbst punkten. Folgerichtig ging es ständig hin und her. Gepusht von seinen Jungs auf der Bank, konnte Rob aber das Spiel für sich entscheiden und den Sack im Fünften zu machen. Starke Nerven vom Mannschaftsführer.
6:0… Spannung sieht anders aus.
An der Nebenplatte schien die Sache im ersten Satz klar zu sein. Carlo konnte locker den Ersten gewinnen und war sich seiner Sache eigentlich sicher. Doch dann wendete sich das Blatt dramatisch. Sein taktisches Vorgehen blieb leider wirkungslos und der Gegner konnte sein Offensivspiel immer besser umsetzen. Carlo wehrte sich zwar noch mit ein paar Offensivaktionen, aber am Ende musste er doch verdientermaßen dem Gegner gratulieren.
6:1…Dreht Wilhelmsburg noch einmal auf?
Im unteren Paarkreuz durfte nun endlich Gopal ran, welcher mich die ganze Zeit auf der Bank zu quasselte und immer wieder von seiner „weißen Weste“ sprach. Ich war jedenfalls gespannt, ob er recht behalten würde. Im letzten Spiel kam er ja nicht mal zum Zug, da der Gegner nur mit 5 Leuten antrat. Jedenfalls war der Start mehr als holprig. Der ein wenig steif wirkende Gopal konnte zwar 3:1 gewinnen, lag aber so gut wie immer im Satz hoch zurück, konnte sich dann aber immer wieder heran kämpfen. Im vierten Satz konnte er dann sein Spiel souverän durchdrücken und machte das 7:1 perfekt.
Wiesel-Wendt an der Nebenplatte konnte sich eigentlich nur selber schlagen. Wenn er im Angriff war, machte er so gut wie immer den Punkt. Im Zweiten Satz nahm er sich zwar eine kleine Ballon-Abwehr-Auszeit und „daddelte“ zu viel rum, aber in den folgenden Sätzen konnte er dann das 8:1 für die Eilbecker klar machen.
8:1 …Unaufhaltsam!
Die Gegner hatten sich wohl längst mit der Niederlage abgefunden. Einser-Lars war aber gegen Kohlmeyer durch dessen erstes Spiel gewarnt. Doch auch dieser hatte seinem Schnittspiel nichts entgegen zu setzen und musste seiner Knieverletzung wohl endgültig Tribut zollen. 3:0 Sieg und ein klares 9:1 standen am Ende auf meinem Zettel.
Die Eilbecker lagen sich in den Armen und feierten bereits die erneute Tabellenführung, als dann doch noch ein „Tschoa“ und „Come on“ von der hinteren Platte kam.
Rouven wollte es noch einmal gegen Löhndorf wissen und konnte ebenfalls im Spiel um die Ehre deutlich 3:0 gewinnen.
9:1… noch Fragen?
El Capitano nach dem Spiel:“ Ich bin einfach stolz auf meine Truppe. Die Einstellung stimmt, die Stimmung ist prächtig und wir haben einfach Bock auf Tischtennis! Wir gucken nun von Spiel zu Spiel und am Ende wird abgerechnet!“
Fazit:
Die Eilbecker Young-Boys muss man wohl ganz klar auf der Rechnung haben in der Bezirksliga Süd. 9:1, 9:2 und nun wieder 9:1 lassen mehr als aufhorchen. Während die Mitte noch Luft nach oben hat, ist das obere Paarkreuz mit nun 9:1 eine echte Waffe. Eine sichere Bank ist auch das untere Paarkreuz, das nun weiter ungeschlagen in der Liga bleibt.
Bild-Bewertung:
Lars: 9:0 Sätze an diesem Abend lassen keine andere Note zu.
Bildnote 1
Rouven: Wenn der Turbo läuft, dann ist er schwer zu schlagen.
Bildnote 2
Robert: Starke Nerven und eine gute Leistung.
Bildnote 2
Carlo: Im Doppel noch überzeugend, musste aber im Einzel seinen Hut nehmen.
Bildnote 4
Basti: Kann nicht nur Doppel!
Bildnote 2
Gopal: Es lief zwar nicht immer rund, aber Sieg ist Sieg!
Bildnote 2
TH E 5: Starker Zusammenhalt und der ständige Glaube an die Mannschaft ergeben ganz klar
Bildnote 1+ mit Sternchen.
Schön zu sehen war auch die nette Atmosphäre zwischen Wilhelmsburg und Eilbeck, die sich blendend verstanden hatten und sich bereits jetzt schon auf das Rückspiel freuen.
Die Jungs nahmen mich dann noch mit auf ein Bier in die TH E Stammkneipe „Steins“ mit. Der Empfang war mehr als beeindruckend. Der halbe TH Eilbeck war bereits vor Ort nach dessen Punktspielen und bejubelte das erfolgreiche Ergebnis der Young Boys. Bei Speis‘ und Trank wurde dann noch über die weitere Saison philosophiert und der Abend fand in netter Gesellschaft einen schönen Ausklang.
Ausblick:
Durch Feiertage und Spielverlegung gibt es nun eine kleine Pause bis zum nächsten Punktspiel, welches am 17.10 in der Ritterstrasse gegen die ebenfalls noch ungeschlagene Truppe aus Neuenfelde stattfinden wird. Dort wird es wohl zum ersten „echten“ Kräftemessen der Bezirksliga kommen.