Am gestrigen Freitag mussten wir den langen Weg nach Neuenfelde antreten, um irgendwie die nächsten zwei Punkte einzufahren. Aber Neuenfelde kämpft genauso hart um die baldige Verkündung des Nicht-Abstieges wie wir um den Anschluss an Oberalster. Sowohl im Vorfeld per Fernschreibgeräte als auch in der Kabine vor Ort wurde uns die Favoritenrolle deutlich zugeschoben, da Verletzungen, Trainingsfaulheit und diverse andere Gründe der ersten Mannschaft Neuenfeldes offensichtlich momentan zu schaffen machen.
Durch die o.g. Gründe trat Neuenfelde mit Ersatzverstärkung an. Zu den üblichen Verdächtigen: Porath, Rückmann, Eckhoff, Rahlf kamen Rüter und Peters aus der zweiten Mannschaft hinzu.
Wir traten mit Edeljoker Marcel an Stelle von Volker an. Georg, Dennis, Jens, Sebastian, Bastian, Marcel wollten einen möglichst schnellen Sieg einfahren, um früh wieder Richtung Zivilisation aufbrechen zu können. Auch Neuenfelde hatte im Vorfeld nicht viel dagegen, roch aber schnell Lunte …
In den Doppeln entschieden wir uns für eine sichere 2:1 Aufstellung! Stegi/Marcel als Doppel 1 und Georg/Bastian als Doppel 3 konnten jeweils 3:0 gewinnen und Dennis/Jens mussten sich Porath/Rückmann 0:3 ergeben. Dadurch, dass Georgs Heimweg noch bis Leipzig gehen sollte, wurde er taktisch in das Doppel 3 gestellt und zog seine Einzel vor. Leider war es ihm deutlich anzumerken, dass er durch Schnellzug-Tischtennis möglichst früh aufbrechen wollte. Gegen Rückmann hielt er die Fehlerquote passend, sodass ein 3:1 Sieg die Folge war, aber Porath war gestern Abend wahrscheinlich so gut in Form wie zu seinem HEM-Jugend-Titel 1988! Er schlug Georg, nach 2:1 Satzführung für Georg, noch in 5 Sätzen. Starke Leistung! Dennis konnte gegen Porath und Rückmann (ebenfalls HEM-Jugend-Titel, aber 1989) leider nicht viel ausrichten. Da wurde zu viel gemeckert und zu wenig fokussiert. Doppel und Oben: 3:4
In der Mitte konnte Stegi seine Konzentration leider phasenweise überhaupt nicht einfangen und musste Eckhoff nach 1:3 gratulieren. Aufschläge und Eröffnungen von Eckhoff kamen sehr gut. Gegen Rahlf war dann Achterbahn der Gefühle angesagt. Aber im Endeffekt steht ein 3:2-Sieg für Stegi im “Bahnhof” von Neuenfelde. Ich konnte gegen Rahlf alle meine Schläge gut unterbringen und 3:0 gewinnen. Gegen Eckhoff war durch das sichere Aufschlag-Eröffnung-Spiel bei einem 1:3 nicht so viel drin. Mitte 2:2, Gesamt: 5:6
Unten errechneten wir uns eigentlich eine deutliche Überlegenheit, aber konnten diese nicht perfekt ausnutzen. Marcel konnte Rüter und Peters ungefährdet jeweils 3:1 besiegen. Edeljoker halt. Basti zeigte mal wieder seine Wundertüten-Qualitäten. Gegen den Linkshänder Peters indisponiert 1:3, aber gegen Rüter dann ganz klar 3:0. Unten 3:1, Gesamt: 8:7 Führung
Im Schlussdoppel mussten sich Stegi/Marcel dann Porath/Rückmann annehmen. Unser Doppel konnte 1-2 Sätze auf sehr starkem Niveau mithalten/überzeugen, aber hätte ununterbrochen 110% Leistung gebraucht, um das Kracherdoppel von Neuenfelde zu schlagen. Daher kam im Endeffekt ein 8:8 Unentschieden heraus!
Liste an Ausreden:
– zu weite Anfahrt, daher zu wenig/keine Erholung zwischen Arbeit und Spiel
– die Halle mit 3 Punktspielen zu “bespielen” ist eindeutig zu viel
– der Hallenboden war extrem rutschig
– unser Spiel hatte zwar abgetrennte Boxen, aber beide Platten standen jeweils mit der Längsseite 1,5 Meter von der Wand entfernt
– die Toiletten (Grundschule) waren zu niedrig an der Wand befestigt
– die Gegner haben zu gut gespielt
– wir haben zu schlecht gespielt
– 2 Leute als Ersatz, die doppelt spielen, nervt
– unsere Anfrage zum Vorziehen unseres 1ers ist natürlich unproblematisch
– “Bahnhofs-Atmosphäre” erschwerte die Fokussierung auf sein eigenes Spiel
– die 5. Herren ist viel zu laut während sie spielen
– nach Beendigung der anderen Punktspiele daddelten einige Spieler an den Platten weiter
Die andere Seite:
– Insbesondere Porath (über dem Tisch eine Macht …) und Eckhoff (sehr sehr safe) waren unter guten Neuenfeldnern nochmal eine Schippe besser
– mit nassen Lappen in den Boxen und nach den ersten Sätzen in den engen Boxen war alles unproblematisch
– die Gegner waren alle super entspannt und ebenso überrascht von ihrer guten Leistung wie wir
– der Grieche, 300 Meter von der Halle entfernt, eigens für die ganzen TT-Leute offen gehalten konnte extrem überzeugen
– die 5. Herren hat noch gut unterstützt
– die Ausreden sind natürlich nicht für bare Münze zu nehmen :-)!!!
In einem insgesamt doch spannenden und guten Punktspiel konnten wir uns zu Recht nicht durchsetzen, da Neuenfelde sehr stark auftrat und wir leider alle nicht an unser Maximum gehen konnten. Daher geht das Unentschieden völlig in Ordnung. Nach Bier, Ouzo und Gyros ist die Welt sowieso schnell wieder in Ordnung 🙂
2 Kommentare
Robert
In Neuenfelde schreibt man das Gyros mit “i”, also Giros
KR
Robert, danke für den wichtigen Hynweis!
Ich bin übrigens Poraths Jahrgang, die HEM 1988 und 1989 haben mir aber Olaf und Arne sozusagen vor der Nase weggeschnappt (bestimmt habe ich damals jeweils gg einen von den beiden verloren; das kann nicht mal ich noch erinnern…)