[Bericht von Stefan] Dank der hohen „Opferbereitschaft“ der gesamten Mannschaft, fuhr die 3. Herren nach 6 sieglosen Spielen ihren ersten Sieg in der 1. LL 1 am Donnerstag in der Lohe gegen Bergedorf ein.
Die Startbedingungen für diesen Spieltag waren nicht optimal für uns. Unser Kapitän hatte sich im letzten Spiel so schwer am Trizeps verletzt, dass an einer aktiven Teilnahme am Spielgeschehen leider nicht zu denken war. Als nun auch noch Björn krankheitsbedingt absagen musste, waren wir endgültig gezwungen, unsere erfolgreichen Doppel neu zu justieren. Dank intensiver Diskussionen und der hohen Opferbereitschaft aller Spieler (jeder war bereit mit jedem zu spielen), gelang es uns, die richtige Doppelformation zu finden. Wer dabei das größte Opfer erbracht hat, ließ sich im Rahmen dieses Spiels nicht abschließend klären.
Gegen eine sympathische und sehr faire Mannschaft aus Bergerdorf gingen wir mit Karsten/Manuel, Marco/Stefan und Philipp/Florian an den Start. Schon bei den beiden Auftaktdoppeln mussten die Zuschauer das erste Mal zu einem zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhandenen Beruhigungsbier greifen und ihr Opfer bringen. Unsere neue Doppel-Eins-Kreation Karsten/Manuel lag bereits mit 0-2 Sätzen zurück, lag hoch im 3. Satz hinten, nahm eine Auszeit und wehrte einige Matchbälle ab, bevor sie ihre Gegner schließlich im Griff hatten und den 5. Satz deutlich für sich entschieden. Ebenfalls kein leichter Gang war das 2. Doppel, welches von Marco/Stefan gespielt wurde. Auch hier benötigten die Zuschauer starke Nerven. Die ersten vier Sätze waren ausgeglichen und eher unspektakulär. Im 5. Satz lagen die beiden deutlich mit 4:8 hinten, aber dank ihrer aufopferungsvollen Spielweise holten sie Punkt für Punkt auf und gewannen schließlich mit 14:12. Das 3. Doppel, früher auch in anderen Ligen als Opferdoppel benannt, wurde von Philipp/Florian gestellt. Philipp reihte sich noch während des Aufwärmens in die Riege der Verletzten ein und fasste sich mit schmerzverzerrtem Blick an die rechte Schulter. Dank des strengen Blickes seines Doppelpartners Florian und den flehenden Worten der anderen Mitspieler stellte auch er sich opferbereit der Aufgabe und spielte. Auch in diesem Doppel musste der 5. Satz entscheiden, dieses Mal leider gegen uns. Karsten begann den Einzelwettbewerb sehr optimistisch gegen seinen Gegner. Nach gewonnenem 1. Satz, folgte ein verlorener 2. Satz. In der Satzpause stellte Karsten klar, dass es keinen Grund zur Panik gäbe. Das war nur leichter gesagt als getan, denn der 3. Satz ging ebenfalls verloren und der 4. wurde nach einem Rückstand gewonnen. Im 5. Satz setzte sich dann die konsequente Umsetzung der abgesprochenen Taktik durch (die vorherige Taktik wurde zum Wohle des Erfolges geopfert) und Karsten behielt mit seiner Aussage Recht. Manuel hatte seinen Gegner nur im 1. Satz im Griff und verlor die anderen Sätze. Hierbei zeigte sich, das wir das Netz gastfreundlich gespannt hatten. Die Netzberührungen des Gegners führten häufig zu Punkten, wobei Manuels Bälle häufig nach einer Netzberührungen den Weg in die Weite der Halle suchten. Manuel ertrug dies sehr tapfer. Marco und Philipp ließen in der Mitte nichts anbrennen und erhöhten den Vorsprung auf 5-2. Was das mit Opferbereitschaft zu tun hatte? Wir wissen es nicht.
Im unteren Paarkreuz spielte Florian frisch auf und ließ sein Können durchblicken. Gegen Ende des 1. Satzes ereignete sich jedoch etwas Unfassbares. Beim Stand von 10:9 und eigenem Aufschlag wurde Flo Opfer eine üblen Rülps-Attacke. In dem Augenblick als Flo den Ball hochwarf und einen seiner gefürchteten Schnittaufschläge zum Satzerfolg setzen wollte, wurden wir alle durch einen ohrenbetäubenden Rülpser erschreckt. Dies führte zu einem misslichen Fehlaufschlag und der Satz sowie das Spiel gingen verloren. Bisher gab es noch kein Bekennerschreiben, die Behörden bitten um Mithilfe zur Aufklärung dieses Falles. Der Autor gewann sein Spiel.
Das obere Paarkreuz war in guter Spiellaune und gewann beide Begegnungen, wobei Karsten erneut den 5. Satz bemühte und Manuel kurzen Prozess machte. Interessant war der Ausgang der Begegnungen im mittleren Paarkreuz. Hier spielten beim Stand von 8-3 für uns Marco und Philipp zeitlich parallel. Wer wohl den letzten Punkt machen sollte/wollte? Es sah für Philipp bei einem 0-2 Satzrückstand von Marco sehr positiv, bei eigener Führung den 2. zählbaren Erfolg an diesem Abend einfahren zu können. Aber: er wurde Opfer der üblichen Spielfolge (3 vor 4). Dies sei erwähnt: für eine Minute konnte sich Philipp über seinen (vermeintlichen) Sieg freuen, bevor Marco nach aufopferungsvollem Einsatz den 5. Satz für sich entscheiden konnte und das Spiel beendete. Ein auf dem Papier klares 9-3, allerdings auch nur auf dem Papier.
Ach ja, unser Kapitän opferte sich auch noch, unterstützte uns und trank das ein oder andere Bierchen. Hoffentlich sind bald wieder alle gesund, sodass wir die Opferbereitschaft wieder ein wenig zurückgeschraubt werden können. Hat Spaß gemacht.