So sollte der Artikel eigentlich lauten. Als der Berichterstatter – per Machtwort des Käptn´s als formschwächster Spieler dem Rotationsprinzip der vollständigen Mannschaft zum Opfer gefallen – gegen 19:45 Uhr erwartungsfreudig an der seit Jahrzehnten bekannten Tür klingelte, waren zwar die Jungs aus der Siebten am Start, von der vierten jedoch nichts zu sehen.
Ein freundlicher Einheimischer verwies mich dann an eine “neue” Halle auf dem Gelände, wo tatsächlich dann auch “unser” Spiel stattfand. Diese moderne “Lohe” machte einen guten Eindruck und auch wenn es nicht die bekannte Arena Oberschleems war, wusste man sofort, wo man war: Der Berichterstatter wurde von einen netten Gastgeber mit dem kultigen “Zwote”-Pulli kaum nach Betreten der Halle feuchtgestellt. So lässt es sich aushalten und das folgende Spiel genießen.
Sebastian und Florian als Doppel 1 mussten sich gleich in drei knappen Sätzen gegen Milla/Schuster geschlagen geben und schlossen sich damit dem wahren Einzerdoppel Robert/Hannes an, die auch meistens eingangs verloren hatten. Ganz stark Lars und Christian, die zwar gegen Magazowski/Preußke einen Satz abgaben, die anderen drei aber jeweils zu 4 gewinnen konnten. Wenn Robert und Gopal gegen Larsch/Harring den zweiten Satz nicht mit 16:18 verloren (viele Netzbälle in der Verlängerung, beidseitig verteilt), sondern beispielsweise mit 16:14, 12:10 oder sonstwie gewonnen hätten, dann wäre vielleicht auch mehr als ein 1:3 drin gewesen. So mussten wir nach den Doppeln ein 1:2 hinnehmen.
Käpt´n Basti konnte nahtlos an seine gute Form der Vorwochen anknüpfen. Beweglich und den unorthodox angezogenen (in der Halle war es wirklich warm, warum eine Fleeceweste über dem Trikot?) und vor allem spielenden Christoph Magazowski immer gut anspielend gelang ihm ein verdientes 3:1 – sehr stark. Lars gegen den Exkirschenklopper Florin Milla mit den nicht ungewohnten Schwankungen im Spiel und leider nicht in der Lage, sowohl im dritten als auch im vierten Satz sicher aussehende Führungen nach Hause zu bringen. Schade; hier wäre mehr als ein 1:3 drin gewesen. Florin muss man aber zu Gute halten, dass er nie aufgesteckt hatte und auch wirklich recht sicher spielte.
Robert hatte mit Gerd Preußke ebenfalls einen ehemaligen Kirschenklopper auf der anderen Seite stehen. Gerd spielte sein bekanntes Spinspiel, war hierbei aber ungewohnt unsicher und konnte Robert nur den einen Satz abluchsen, in dem Robert selbst zu viele Fehler produzierte. Am Ende ein verdientes 3:1 für Robert. Christian gegen Kay Larsch oder: Komisch aussehende Vorhandtopspins gegen komisch aussehende Blocks – am Ende waren die Blocks einen ganz kleinen Tick erfolgreicher und Christian setzte sich zweimal zu 9 und einmal zu 8 durch. Wir waren endlich und zwar mit 4:3 vorn.
Daniel Schuster, Wacker-und auch Wacker-Zwo-Urgestein spielte dann gegen Florian sicher und auch mit der notwendigen Aggressivität. Florian konnte leider nicht ganz an seine starken Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und mussten Wacker den Punkt überlassen. Gopal spielte gegen Nick Harring einen klasse ersten Satz. Früher hätte man sagen können, knappe Niederlage im Entscheidungssatz; die Zeiten sind aber vorbei. Harring wurde immer sicherer und das Spiel ging weg. Am Folgetag äußerte Gopal dann in der mannschaftsinternen WhatsApp-Gruppe Interesse am Balleimertraining. Der Berichterstatter hält dieses Ansinnen für äußerst sinnvoll.
Lars dann gegen Magazowski etwas verbessert; aber leider gerade zum Ende längerer Ballwechsel nicht immer auf der Höhe. Magazowski muss man allerdings zu Gute halten, dass er nicht nur mit der bekannten Vorhand, sondern auch mit der Rückhand eine überragende Quote hatte. 3:1 für Wacker. Sebastian und Florin boten zwar fünf ansprechende Sätze, da bis auf den zweiten aber alle Sätze 11:4 oder noch höher ausgingen, kam nicht so wirklich viel Spannung auf. Das gute Ende war diesmal auf unserer Seite, so dass wir mit 5:6 hinten lagen.
Auf die Mitte war an diesem Tag Verlass. Christian konnte gegen Gerd verdient mit 2:1 in Führung gehen. Als dann alles nach einem sicheren Sieg aussah, besann Gerd sich auf alte Stärken und kam auf einmal immer wieder durch. Mit Glück und Geschick holte Christian den Sieg aber in der Verlängerung und damit einen weiteren Punkt. Beim Spiel von Robert gegen Larsch stand es 1:1 als der dritte Satz in die Verlängerung ging. Auch wenn Robert an diesem Tag mit seinem Spiel nicht immer ganz zufrieden war, war er doch mental immer auf der Höhe, holte sich erst den dritten und anschließend auch den vierten Satz. 7:6 für die Kirschenklopper.
Florian musste nun gegen Harring ran. Es entwickelte sich ein Spiel mit Aufs und Abs; die Aufs und Abs allerdings nur auf einer Seite. Drücken wir es so aus: Harring spielte sehr ordentlich und eigentlich immer auf ein und demselben Niveau. Florian ging 2:1 in Führung, insbesondere im fünften Satz sah es auch lange sehr gut aus, etwas Pech und auch etwas anderes verhinderten leider den Sieg. Gopal müsste angesichts seines Spiels gegen Schuster für eine weitere Verkürzung der Sätze plädieren. Statt bis 11 könnten diese beispielsweise bis etwa 4 gespielt werden. Dann wäre das Spiel sicherlich nicht mit 0:3 ausgegangen. Das mit dem Balleimer hatten wir schon.
Mit einem Rückstand von 7:8 ging es in das Abschlussdoppel. Hier überließen Basti und der sichtlich wiedererstarkte Florian in einem ganz starken Spiel den bemühten Magazowski/Preußke nur einen Satz. Großartig und am Ende bei 32:30 Sätzen für Wacker und 1:1 in Fünfsatzspielen ein verdientes 8:8.
Fazit:
Drittes Auswärtsspiel in dieser Saison und immer nette Gegner. So bringt Tischtennis bzw. dabei Zugucken Spaß. Auch positives darf nämlich mal erwähnt werden.
Der Berichterstatter kam kurz nach Spielbeginn in die Halle und weiß bis heute nicht, ob nun mit Plastik- oder Zelluloid gespielt wurde. Das Thema “Bälle” findet im Wesentlichem im eigenen Kopf statt, da sollte also auch jeder erstmal selbst anfangen aufzuräumen.
III
Einen schönen Sonntag wünscht Hannes.
3 Kommentare
Robert
Danke für den tollen Bericht. Die 4. Herren wird in nächster Zeit verstärkt das Training aufmischen.
Sebastian W
Das Spiel gegen Florin hat mega Spaß gebracht und zeigt wie wichtig gutes Coaching sein kann…
Carlos
Herrlich, dieser Bericht!
Scheint so, als hätte sich bei Lars und Gopalski nicht viel verändert. 😉 Der eine ist “leider gerade zum Ende längerer Ballwechsel nicht immer auf der Höhe” (#Ausdauer) und der andere ist nach miesen Leistungen immer heiß auf Balleimer.