Letzten Donnerstag startete eine Abordnung der Old Boys Richtung Rom, um die Saisonabschlußreise der letzten Spielzeit nachzuholen. Nach Malle 2016 wollten wir auch den sportlichen und kulturellen Ansprüchen der Senioren genüge tun, Bernds alter Verein und seine alte Heimat sollten uns dabei helfen.
Am Donnerstag starteten Jens, Matthias, Andreas, Dieter und Norbert gen Rom, Neuopa Bernd nutzte das Auto, um die in Hamburg günstigere Babynahrung zu transportieren.
Gute 2 Stunden nach Verlassen der schönsten Stadt der Welt landeten wir in der ewigen Stadt, der shuttle service zur Unterkunft stimmte schon auf die neue Umgebung ein. Ein Youngtimer Renault ohne irgendeine funktionierende Anzeige oder gar Sitzverstellung transportierte uns im schönsten Feierabendverkehr durch die Stadt zu unserem Appartement. Hierbei waren bereits erste feine Unterschiede zum Verkehr und zum Verhalten der VerkehrsteilnehmerInnen in Hamburg ersichtlich. Fahrspuren in unserem Sinne dienen nur grob der Orientierung, blinken hat eine andere Funktion als bei uns, die Hupe rostet in Rom nicht ein, kreatives Überholen von Zweirädern sollte nicht verschrecken und das Handy des Chauffeurs erhält mehr Aufmerksamkeit als der Verkehr. Glücklich in der Unterkunft angekommen bestätigte sich der tolle Eindruck aus den Buchungsportalen, https://www.booking.com/hotel/it/naturalmente-roma
Jedes der 3 Schlafzimmer hatte ein eigenes Bad, 2 einen eigenen Balkon. Die Bedienung der Klospülung erschloss sich nicht allen bis zur Abreise, aber ein voller Eimer Wasser ausm Bidet tuts ja auch. Einkaufen im 2 Minuten entfernt liegenden 24/7 Supermarkt, kein Jever nur Drecks, also auf lokale Biere und Franziskaner ausweichen.
Abends dann unter Bernds Führung erste Eindrücke der abendlichen Metropole.
Am nächsten Morgen erkundeten 2 Protagonisten Rom, während Bernd den anderen einige Sehenswürdigkeiten des Umlands näher brachte. Das Kloster von San Benedetto ist absolut sehenswert.
Am Abend Training, Leute und Halle kennen lernen: http://www.lisolachenoncera.org/
Die kniegeschädigten Jens und Norbert hielten sich bewegungstechnisch eher zurück, die anderen gewöhnten sich an Halle, Boden und Bälle.
Wer danach keinen Hunger und Durst verspürte war auf Nulldiät, also schnell in Bernds Auto und Richtung Pizzaria. Da Parken in der Nähe eines Ziels in Rom nur für Zweiradfahrer möglich ist, stand der zügigen Nahrungsaufnahme noch ein kleiner Spaziergang im Wege. Ebenso scheinen die Tischkapazitäten nicht mit der Anzahl der hungrigen Menschen zu korrelieren, aber die Wartezeit wurde durch leckere Pizza und ein kühles Bier vergessen gemacht. Nächsten Mittag begann das Turnier beim Gastgeber, 3er Mannschaftsturnier und danach Einzelwettkampf.
Geschenke wurden ausgetauscht und die Teams ausgelost.
Im Mannschaftswettkampf siegte THE1 unverdient vor THE2 mit 4 Bällen Vorsprung, obwohl der direkte Vergleich verloren ging.
Norbert verzichtete auf den Einzelwettkampf, Jens ging mit reduziertem Einsatz an den Start. Der THE stellte 3 der 4 HalbfinalteilnehmerInnen, eine junge Dame mischte sich ein. Sie war ehemalige französische Jugendnationalspielerin und erreichte das Finale. Gegen Jens gab es, wie im Halbfinale zuvor, schöne Ballwechsel, er agierte knieschonend aus der Halbdistanz und ließ die schmerzhaften Schritte aus. Chloe (?) gewann in 5 Sätzen und eine Pokalflut wurde überreicht. Die Siegerin und die Halbfinalteilnehmer:
Es war mittlerweile Abendbrotzeit und auch der Flüssigkeitshaushalt war unausgeglichen. Parken nur angesagte 800 Meter vom Restaurant weg, Kopfsteinpflaster, alle EinwohnerInnen Roms auf dem Weg zur Abendunterhaltung, crowded. Jedoch sollte die Fähigkeit der Italienerinnen auf diesen Straßen mit hohen Absätzen zu laufen explizit erwähnt werden. Chapeau! Vor dem Essen und der Flüssigkeitsaufnahme stand dann, wie gewohnt, die über 30minütge Wartezeit auf einen Tisch. Dann war es soweit, wir durften die heiligen Hallen betreten und lecker speisen. Essen und Getränke waren super, nur der Geräuschpegel war infernalisch. Matthias schätzte ihn auf 90DB, die getätigte Tonaufnahme kann hier leider nicht hochgeladen werden.
Dazu meinen Reiseberichte, dass zunehmende Lautstärke ein Indiz für Nähe und Freundschaft sei, ich hatte danach eher nen Tinitus. Danch erneut angesate 800 Meter zur besten Eisdiele der Stadt, nach gefühlten 5 KM gab ich erschöpft auf und setzte mich ins Taxi, dem Knie war das zuviel. Auch Jens ging Treppen wie ein Krebs hinunter und Matthias beklagte Schmerzen in der Archillessehne.
Sonntag war erneut sightseeing, ist schon imposant, welche Bauten und Kultur dort vorhanden waren, als wir noch in Hütten lebten. Fahrt zum Flughafen wie gewohnt, der Fahrer erneut eher am Handy als am Verkehr interessiert. Jens durfte diesmal vorne sitzen und das Geschehen in erster Reihe miterleben. Flieger war pünktlich, alle kamen sicher nach Hause.
Was bleibt in der Rückschau, außer größtmöglichem Dank an Bernd?
– Roms Historie ist Fluch und Segen zugleich. Viele Touristen aber auch erhebliche Probleme, wie z.B. der fehlende Ausbau des ÖPNV oder sonstiger moderner Infrastruktur
– Roms Straßen sind übervoll und schlecht, es fehlt an Geld.
– Der Umgang mit Müll ist einfach anders, alles sieht irgendwie vermüllt aus und niemand kümmert sich.
– Koffein lecker und reichlich, Nikotinnachschub nicht so leicht wie bei uns.
Wir hoffen, VertreterInnen des gastgebenden Vereins nächstes Jahr in Hamburg begrüßen zu dürfen, schaun wir mal.
Walk on OBs