Freitag ging es für die zweite Vertretung des THE nach Horn. Die Gastgeber empfingen uns in Ihrer neuen Dreifeldhalle mit schwarzem Boden in der Aufstellung Zimmermann, Chanra, Klüsener, Hoischen, Svoboda, Holland. Unsere Aufstellung war dann das Ergebnis einer kniffeligen Denksportaufgabe und lautete: Lurje, Baselt, Goroncy, Reinecke, Lukannek, August. Dann kanns ja losgehen!
Robert/Karsten spielen 4 Sätze mit nur 2 Punkten Unterschied, leider drei davon für Horn. Simon/Flo verteilten ihre jeweiligen guten und schlechten Phasen etwas ungünstig, leider -13 im Fünften gegen Zimmermann/Svoboda. Wobei Svoboda mit einer Topspinquote von mindestens 103% glänzte, das waren schon starke Bälle. Aber Timo/Jan zeigten richtig großes Tennis. Bei den beiden rechts/links Kombinationen gab es viele schöne Topspin-Topspin Duelle zu sehen. 3:0 für uns. 1:2 nach den Doppeln.
Im oberen PK gingen dann für mich überraschend beide Einzel Weg. Simon verlor gegen Zimmermann nach gewonnenem ersten Satz völlig den Faden und Robert musste Chanra nach drei Sätzen gratulieren. Als dann auch noch Karsten gegen Klüsener verlor, stand es auch schon 1:5. Das war so nicht geplant. Jetzt musste langsam was kommen. Flo machte kurzen Prozess mit Hoischen. Nun durften Timo und Jan zeigen, was sie drauf haben. Jan lieferte sich einen harten Kampf mit Svoboda, letztendlich brachte der aber mehr Winner auf den Tisch. Parallel wurde jeder lange Ball von Timo mit einem Topspin bestraft, 0:3. Somit 2:7 nach der Hinrunde. Uiuiui.
Bei dem Stand muss oben was kommen und es wurde geliefert. Robert knapp aber verdient 3:1 gegen Zimmermann. Auch Simon wollte an diesem Tage nicht mit 0:2 nach Hause gehen und erkämpfte sich ein 3:2 gegen Chanra. Als Flo dann recht zügig mit einem 3:0 im Gepäck vom Tisch zurück kam, waren wir wieder dran: 5:7! Geht hier wirklich noch was? Die 1.H hats letzten Freitag vorgemacht und ein 1:6 in ein Unentschieden verwandelt.
Nachdem Karsten etwas angeschlagen Hoischen unterlag, wurde es so langsam schwierig mit dem 9:7, aber 8:8 war noch drin. Und bei Timo sah es auch lange Zeit danach aus, dass er den nächsten Punkt einfahren würde. Er spielte locker flockig nach vorne, war mutig bei der Aufschlagannahme und machte einfach ein richtig starkes Spiel gegen Svoboda. Unglücklicherweise erkannten die Taktikfüchse auf der Horner Bank was Svoboda tun muss. Sie nahmen eine Auszeit und teilten ihm den neuen Schlachtplan mit. Leider funktionierte dieser so gut, dass der vierte und fünfte Satz noch an Horn ging. Trotzdem ein ganz starker Auftritt von Timo. Endstand 5:9, ein insgesamt verdienter und wichtiger Sieg für Horn.
Da wir uns mit dem Unentschieden am vorherigen Spieltag aus dem Rennen um den Relegationplatz verabschiedet hatten, fragt sich der Leser vielleicht warum wir dann im Tal der Tränen wandeln. Antwort: es kullerten derart viele große, dicke Krokodilstränen bei einzelnen (nicht alle!) Spielern, dass ich mir nicht sicher war, ob ich ausreichend Taschentücher dabei hatte.
Muss man wirklich bei jedem zweiten guten (und absolut sauberen) Ball des Gegner sowohl im Doppel als auch im Einzel erzählen was für ein Pech man gerade hat, dass man diesen Ball nicht erreicht hat? (Was hat das eigentlich mit Pech zu tun?)
Muss man jeden Netzroller/eigenen Netz-und-weg mitzählen und dabei den Raum der imaginären Zahlen betreten? Ok, ehrlich gesagt weiß ich nicht was die imaginären Zahlen genau sind, der Begriff passt aber einfach sehr gut zu dem “errechneten” Ergebnis.
Muss man anschließend als Zuschauer jeden Netzroller in einem andren Match laut stöhnend kommentieren?
Muss man wirklich lange nachdem ein Spiel vorbei ist als Schiedsrichter in der Satzpause immer wieder laut durch die Halle rufen wer der eigenen Meinung nach wann wie viele Netzroller hatte?
Muss man das Thema und wie viel Pech man hatte beim Abklatschen nach Ende des Punktspiels wirklich noch mal aufgreifen obwohl man das Punktspiel gewonnen?
Wer möchte kann sich auf diese Fragen eine Antwort überlegen. Ich möchte betonen, dass hier keine Regelverstöße vorlagen, doch wenn schon eigene Mitspieler die Augen verdrehen, ist das oft ein guter Hinweis, wirklich mal drüber nachzudenken, ob das alles so in der Intensität sein musste.