Es wurde Sport getrieben und die Akteure liefen teilweise in kurze Montur auf, teilweise entschied man sich aber für eine lange Hose. Die Zuschauer mummelten sich in ihre dicken Jacken und verfolgten das sportliche Treiben – nichts Ungewöhnliches für ein Fussballspiel Mitte/ Ende Herbst Anfang Winter – für ein Punktspiel der 2. Tischtennis-Landesliga schon. Es hätte nur noch gefehlt, dass wir für eine bessere Wahrnehmung auf orange Bälle umgestiegen wären – dies war jedoch nicht notwendig, da die Spielfläche zu Beginn vollständig vom Eis befreit wurde und im saftigsten grün erstrahlte.Die Temperatur in der Halle bewegte sich um die 5 Grad als ich nach langer Anreise 30min nach Spielbeginn am Ort des Geschehens eintraf. Hier zeigte sich schon, dass die Zahl 5 nicht nur hinsichtlich der Temperatur spielbestimmend sein sollte. Beide Doppel liefen noch – Spielstand jeweils 2:2 – 2 der 10 Spiele, die über 5 Sätze gehen sollten – 2 der 10 Spiele, die wir für uns entscheiden konnten. Karsten und ich schlossen uns an – leider nur hinsichtlich der Anzahl der Sätze – Spielstand 2:1 nach den Doppeln.
Unser oberes Paarkreuz gewohnt stark. Hannes ob der Temperatur schlecht gelaunt (vorauf er seine Gegner jeweils vor Spielbeginn auch hinwies) aber spielerisch gut aufgelegt – klares 3:0. Volker im Arktis-Überlebensanzug und mit spielerischer Klasse zum zwischenzeitlichen 4:1. In der Mitte lief es weniger rund. Karsten konnte nicht wirklich “heiss” laufen, warum war uns allen unklar. Bei mir fehlte die mentale Kraft im Fünften – nur noch 4:3.
Matthias wollte es besser machen – spielte wirklich stark – hatte viele – sehr viele – richtig viele Satzbälle musste sich aber doch 3:0 geschlagen geben. Und dann kam der Spruch des Tages: Aufgrund unserer Temperaturbedingten Unmutsäusserungen kam von Börnsener Seite sinngemäß ein “…naja wenn man so langsam auf die Verliererstrasse abbiegt, fängt man an sich zu beschweren.” Nun ja, es muss sich bei dem Aussagenden um einen Auguren aller erster Güte gehandelt haben, denn auch Olli konnte sein Spiel nicht nach Hause bringen – trotz guter Leistung.
Im oberen Paarkreuz lief aber alles noch wie gewohnt. Hannes und Volker konnten Punkten. Plötzlich stand die Frage im Raum – sind wir doch auf die Siegerstrasse abgebogen? Diese Frage wurde vom mittleren Paarkreuz beantwortet: mit einem klaren Nein – der Zwischenstand 6:7. Nun musste die Entscheidung im unteren Paarkreuz fallen. Olli kämpfte aufopferungsvoll bis ihn ein Turm so hoch wie damals in Babel und gefährlich dicht ans Netz gespielt beim Punkte stand von 4:2 völlig aus der Bahn warf.
Also Abschlussdoppel und Matthias parallel. Hannes und Volker gingen schnell 2:0 in Führung. Matthias erspielt sich wie gewohnt Satzbälle – viele Satzbälle – soviele Satzbälle, dass man damit einen ganzen Liebherr-Jahresrückblick hätte füllen können – dennoch 1:0 gegen ihn.
Bei Hannes machte sich dann eine ausgeprägte Spielfreude breit, die sich darin äusserte, dass er jeden Ballwechsel mit einem lustigen Kommentar begleitete und die von ihm gespielten Bälle näher am Basketballkorb landeten als an der Platte. Parallel war Volker damit beschäftigt, seine Aufschläge so kurz zu machen, dass dem Gegner nicht andauernd ein direkter Return-Punkt ermöglicht wurde – insgesamt mit wenig erfolgt – nur noch 2:1.
Die Uhr zeigte 23:40. Im klassischen Drama würde man diesen Zeitpunkt als das retadierende Moment bezeichnen- Matthias verwandelte seinen ersten Satzball des Abends. Die Wende? Sollte ein Unentschieden doch noch möglich sein?
Matthias schrieb das Drama in der klassischen Form zu Ende. Es sollte sein erster und letzter Satzball des Abends gewesen sein. 6:9 – da war mehr drin
Drei wichtige Erkenntnisse bleiben:
1) Mit nur einem Paarkreuz und dem weltbesten Doppel 3 in der Mannschaft kann man einfach kein Spiel gewinnen.
2) “Wäre ich mal in Zürich geblieben”
3) Wer sein Trikot vergisst übernimmt die Spitze bei der Mannschaftskasse, ne Olli 😉
Schöne Grüsse
Martin
4 Kommentare
Hannes
Dem ist (fast) nichts mehr hinzuzufügen.
Es kommt natürlich nicht gut an, wenn man trotz des vorherigen Angebots, in einer warmen Halle zu spielen, darauf – aus welchen Gründen auch immer – verzichtet (wird wohl nicht som kalt werden).
Es kommt natürlich erst recht nicht gut an, das dann auch noch betont humoristisch zu kommentieren.
Was ich davon halte, kann ich leider nicht schreiben; meine Tastatur ist solche Begriffe nicht gewohnt.
An der starken Börnsener Leistung soll dadurch im Übrigen nicht gerüttelt werden. Irgendwelche Schlechte-Verlierer-Sprüche kann man sich also getrost sparen, bzw. das mit mir persönlich ausdiskutieren.
P.S. Die Rechnung für die Nasentropfen und die Taschentücher sende ich dann an den VfL Börnsen.
Olli
Schon bitter(kalt), aber das nächste Mal wird einfach wieder abgereist und das Spiel dann in den Sommerferien, wenn es warm ist, ausgetragen.
Aber hinterher ist man immer schlauer…
Sven
Moin Männers,
nur kurz zur kalten Halle: beschwerden bitte direkt an den Hambuger Schulbehörde, denn so kalt war es zuletzt ganz klar nicht und zudem wäre bei einem Heimrechttausch die Terminfindung wieder schwierig geworden, es gab ja fürs Verlegen trotz x Termienn nur diesen einen wo alle konnten. am gleichen Tag hätten wir die Halle nicht gehabt.
Auch wir wurden überrascht von der wirklichen Eiseskälte und hätten wohl tatsächlich umdisponiert wenn uns dies bekannt gewesen wäre. Also Sorry hierfür!
@Hannes: humorvolle Sprüche kamen doch von beiden Seiten oder fandest Du es übertrieben von irgend jemanden? Getreu dem Motto Lachen=Bewegung=Wärme :o)
Also kopf hoch und dann klappts noch mit dem Aufstieg!
Hannes
Es gibt lustigen Humor und die Art “lustiger” Sprüche, die unangemessen und daneben sind.
Letzteres habe ich – wie ich denke erkennbar – gemeint und absichtlich niemanden namentlich bezeichnet.