Mittwoch hatten wir die sehr erfahrene Truppe vom Horner TV 3 zu Gast.
In dieser Mannschaft ist man offener Feindseligkeit ausgesetzt, wenn man nicht midestens 3 Seiten mit Noppen außen und/oder Anti belegt hat.
Aber solche Gegner liegen uns ja besonders gut, so dass wir zwischenzeitlich eine 4:2 Führung erkämpfen konnten. Anschließend lief es dann nicht mehr ganz so glatt. Aber der Reihe nach:
Durch Hülses Ersatzstellung bei der 5. brauchten wir ein neues Spitzendoppel. In Dieter und Andre fanden sich dann auch würdige Nachfolger. Sie setzten sich gegen Aschpurwis/Puschik durch. Und auch Karsten L. und Leon fuhren (in 3 Sätzen) einen Sieg ein gegen Gröhn/Jagiella. Das einzig eingespielte Doppel auf unserer Seite (Ingo und Karsten B.) hätten jedoch auch in weiteren 879 Sätzen gegen Thoele/Blohm nichts Nennenswertes ausrichten können.
Und Thoele hatte dann auch im Einzel gegen Ingo eindeutig die Hosen an und gewannn klar.
Dann kam Dieter. Und Dieter wollte um jeden Preis punkten. Und der Preis im Spiel gegen Anti-Aschpurwis war kein geringerer als seine Ehre als Tischtennispieler. Nach dem 4. Satz kam seine Ankündigung “Ich schupfe jetzt nur noch mit.” Und siehe so kam es. In einem grausamen Geschiebe, das man so nur einmal schon vor vielen Jahren in der 18. Kreisklasse der Mädchen auf Grönland zu sehen bekam, und von dem jeder hoffte, es sei, wie glücklicherweise einst die Pest, mittlerweile ausgestorben, und das zu recht, setzten Dieter und sein Gegner – ach, was sage ich Gegner? Einem Gegner würde man auch mal einen nicht ganz so süßen Schupfball entgegensetzen – also, wohl eher Sandkastenspielgefährte, einen unwürdigen Tiefpunkt im diesem Punktspiel. Karsten B. merkte noch an, dass wir diese Spielweise doch ansatzweise höchstens von ihm kennen dürften und stellte, den Tränen nahe, fest, dass dies dann doch keine so zuschaueransprechende Spielfreude ausstrahlt. Somit hatte Dieters Spielweise auch etwas Gutes: Karsten B. wird fortan nur noch druckvolles Angriffs-TT zelebrieren. Zurück zu Dieters Match. (Übrigens hätte man in der Zeit, die man zum Lesen der sauber strukturierten letzten Zeilen dieses Berichts gebraucht hat, in diesem Spiel den Ball höchsten eineinhalb mal übers Netz schleichen sehen.) Nachdem mitterweile auch ein zufällig anwesender norwegischer Regisseur ausgesprochen langweiliger Dokumentarfilme über besonders langsam wachsende Moose die Verfilmung des Einzels abgelehnt hatte (“Zu wenig Aktion und Bewegung”), konnte sich Dieter letztendlich im 5. Satz zu 9 durchschupfen (durchspielen entspräche weniger den traurigen Tatsachen.) Eigentlich hätten beide Spieler disqualifiziert werden müssen: Sie nahmen jeder unzählige Auszeiten – und das während der Ballwechsel.
Andre bot anschließend etwas mehr Action und fuhr einen Punkt gegen Blom ein.
Zwischenstand 4:2 für die Jugend (im Vergleich mit der Seniorität unseres Gegners konnte man bei uns tatsächlich von Jugend reden. Wäre Rainer bei uns dabei gewesen, hätten unsere Gegner wahrscheinich Geschichten davon erzählt, wie er als kleiner Junge damals bei ihnen auf dem Schoß gesessen habe, als unsere Gegner ihre silberne Hochzeit oder ihr 1000. Punktspiel gefeiert haben.)
Dann schlich sich leider ein kleiner Bruch in unser Spiel ein. Sprich: Wir konnten keinen weiteren Zähler verbuchen:
Karsten B. ohne Satzgewinn gegen Puschik. Karsten L. gegen Jagiella und Leon gegen Gröhn gaben jeweils eine 2:1 Satzführung noch aus der Hand.
Auch Dieter musste Thoele gratulieren, holte aber zumindest einen Satz. Und laut Dieter hat auch ein Karsten Reinicke gegen Thoele noch nie gewonnen.
Ingo musste nach 2:1 Satzführung und 10:7 im 4. Satz gegen Aschpurwis noch eine richtig bittere Niederlage eintecken.
Andre wusste sich gegen Puschik nicht durchzusetzen. Und Karsten B. machte dann gegen Blom den Schlusspunkt – für unseren Gegner.
Endstand 4:9
Fazit: Horner TV 3 ist schon eine sehr unangenehm zu spielende Truppe, die uns auch nicht so richtig liegt (ach was). Am Ende der Saison erwarte ich die Horner recht weit oben in der Staffel.
Immerhin hat die 3. Damenmannschaft parallel zu uns gewonnen – Glückwunsch.
Und fünf Sechstel der Sechsten fanden sich dann noch im Steins ein. Dort stellten wir fest, dass der lauwarme Bio-Gurkensaft hervorragend zum knackfrischen Grünkernbratling passt. Die Gesundheit steht bei uns eben ganz weit oben. Die 1. Getränkerunde hatte Dieter übernommen – Paulis Sieg in Gladbach sei Dank. Noch mal besten Dank, Dieter.
3 Kommentare
Dieter
Ingo, jetzt übertreibst du aber. Beim Stand von 7:7 hatte ich einen Rückhandkonterball gespielt. Da warst du wohl kurz eingenickt…
Bjoerndalen
Hahaha! Genialer Bericht!
Gegen Thoele hab ich übrigens auch ne 0:1 Bilanz!
Furchtbar!!
KR
Unglaublich, dass dieser starke Dieter bei uns am Freitag keinen Punkt machen konnte! Wahrscheinlich hat er sich doch zu sehr verausgabt.
Besonders die Passage mit dem langsam wachsenden Moos kann ich übrigens gar nicht häufig genug lesen, genial!