Die drei letzten Spiele der Oberligasaison standen an diesem Wochenende auf dem Spielplan. Nach einer Niederlage und zwei Siegen konnte ein sensationell starker dritter Platz erspielt werden.
Am Samstag stand das letzte Hamburger “Derby” an. Gegen Niendorf ging es insbesondere auch darum, wer als beste Hamburger Mannschaft die Saison abschließen kann. Ganz besonders toll, dass sich dieses Spiel 55 Zuschauer angucken wollten, die dankenswerterweise mehrheitlich unsere Mannschaft angefeuert hatten und wieder einmal für eine tolle Stimmung sorgten.
Vielen herzlichen Dank!
Ein großes Lob hier auch die Mannschaft und deren Anhang, die es problemlos meisterten, wieder einmal ein sicher mehr als oberligareifes Catering aufzufahren und alle durstigen und hungrigen Mäuler stopfen konnten. Lecker!
Im Doppel gelang es mal wieder prima, dagegenzuhalten. Tanja und Amelie lieferten der Kombination Gerdau/Wendt einen tollen Kampf, mussten das Spiel aber in vier Sätzen abgeben. Nathalie und Anne besiegten Nimz/Tolksdorf nach Problemen im ersten Satz dann sicher in vier. Oben berichten wir über die Spiele von Nathalie (gegen Nimz) und von Anne (gegen Gerdau) lieber nicht so viel; Tanja fuhr dann einen souveränen Sieg gegen Tolksdorf ein, während Amelie in einem Spiel mit wahren Marathonballwechseln sehr sehr sicher spielte, Abwehrspielerin Wendt aber häufig besonders sehr sehr sicher agierte und jeden Satz – teils durch Satzballabwehr per Netz – knapp für sich entscheiden konnte. 2:4 lautete zu diesem Zeitpunkt der Rückstand.
Die nächsten Spiele von Nathalie und Anne sind es jetzt durchaus Wert, nähere Beachtung zu finden. Nathalies Match gegen Gerdau wogte hin und her, im fünften hatte aber die Gegnerin die Nase vorn. Anne kämpfte sich nach 0:2 zurück und musste im fünften dann auch der Gegnerin Nimz gratulieren. 2:6. Tanja konnte sich gegen die Abwehr von Wendt dann im Entscheidungssatz durchbeißen; Tolksdorf war dem Schnitt von Amelie im Ergebnis nicht gewachsen – wir waren wieder dran: 4:6.
Dann blieb auf Niendorfer Seite Gerdau ungeschlagen und konnte auch Tanja in fünf Sätzen bezwingen. Nathalie unterlag noch Wendt; damit war Niendorf mit 8:4 vorne und hatte drei Punkte Vorsprung. Für uns hieß das, dass am Sonntag mindestens drei Punkte, besser noch gleich zwei Siege eingefahren werden müssen, damit Platz drei gesichert wird (wer die Überschrift gelesen und bis hier behalten hat bzw. jetzt noch mal nach oben scrollt, der kann natürlich beruhigt weiter lesen).
Sonntag vormittag stand das Spiel beim Tabellenzweiten Kellinghusen an. Bevor es an die Platten zu einem Duell auf Augenhöhe (Kellinghusen verzichtete auf eine der beiden überragenden Spitzenspielerinnen) musste das junge Gemüse der Mannschaft ersteinmal feststellen, dass zumindestens im Hallenfußbal gegen erwachsene Spielerinnen (für Celina: richtig erwachsen ist man erst mit 21!), Eltern und Betreuer noch nichts drin ist. Am Tisch lief es dann besser. Nathalie und Anne kämpften in einem tollen Spiel Sendrovska/Taplick mit 11:9 im fünften Satz nieder. Amelie und Celina zeigten sich bei ihrer Doppelpremiere gegen die eingespielten Laskowsky/Adleff sehr konzentriert und routiniert im Anspiel und fuhren einen verdienten Viersatzsieg ein. Ein guter Anfang war gemacht.
Spitzenspielerin Sendrovska hat in der Rückrunde gerade einmal zwei Spiele verloren. Daran konnte auch Anne diesmal nichts ändern. Nathalie zeigte bei ihrem überzeugenden Viersatzsieg gegen die Halbfinalistin der Norddeutschen Mädchenmeisterschaften Laskowsky sehr guten Sport und war eigentlich das ganze Spiel über dominant. Amelie litt im ersten Satz gegen Taplick wohl noch unter den mentalen Folgen der Fußballniederlage. Bei Vermeidung der gegnerischen Rückhandtopspinpunkte konnte sie die Sätze zwei bis vier dann sicher für sich entscheiden. Celina (gegen Adleff) musste ebenfalls den ersten Satz abgeben, konnte sich in einem spannenden Spiel im fünften zu 10 dann durchsetzen. Mit 5:1 sah es jetzt richtig gut aus.
Nathalie spielte gegen Sendrovska gut mit. Gemeinerweise spielte die Gegnerin aber doch viel in die Ecken und sackte den Punkt für Kellinghusen ein. Anne hielt gegen die bissige Laskowsky mehr als gut mit, musste sich aber in vier Sätzen geschlagen geben. Amelie hatte ihr erstes Einzel wohl noch gut in Erinnerung und siegte (gegen Adleff) wieder nach verlorenem ersten Satz in vier und blieb damit in ihrem vorerst letzten Einsatz für die Spielgemeinschaft ungeschlagen. Schlafmütze Celina kam erst ab Satz drei richtig in die Gänge, konnte sich dann aber gegen Taplick mit 11:9, 11:9, 13:11 durchsetzen. Den letzten Punkt fuhr dann Nathalie mit einem sicheren 3:0 gegen Adleff ein. Sechs mehr gewonne Sätze, 15 mehr gewonnene Bälle; da sind wir mit 8:3 mehr als gut bedient gewesen.
Etwas ausspannen in der kellinghusener Sonne, Boxenstopp in und über eine Hofeinfahrt, Regenbogeneis im idyllischen Schleswig-Holstein und die Erkenntnis, dass nun ein Punkt zum Erreichen des dritten Tabellenplatzes und der damit verbundenen (inoffiziellen) Hamburger Oberliga-Meisterschaft reichte ließ die Mannschaft tatendurstig in Nortorf auflaufen. Ein Spaziergang sollte es allerdings nicht werden; die sympathischen Nortorferinnen mussten alles daran setzen, um mit einem Sieg den Abstieg zu vermeiden.
Anne und Nathalie mussten dem routinierten Spitzendoppel Hänert/Mohr nach vier Sätzen gratulieren; Tanja und Celina spielten sich gerade im ersten Satz gegen Kreutzfeldt/Hartwig in einen Rausch, so dass einem die sicher nicht schlechten aber chancenlosen Gegnerinnen geradezu Leid tun konnten. Nathalie und ihre Gegnerin Kreutzfeldt verteilten die teilweise recht hoch gewonnen Sätze zunächst gerecht (d.h. zwei für jede, damit beide gleichviele haben), dann konnte Nathalie im fünften Satz nochmal zulegen und diesen mit 11:3 gewinnen. Anne hatte komischerweise gegen die starke Hänert immer ein schlechtes Gefühl, zeigte sich spielerisch aber in sehr guter Verfassung und konnte das Spiel mit 3:1 für sich entscheiden und die Mannschaft damit in Front bringen. Regine Mohr spielt zwar nicht bei uns, ist aber wohl trotzdem eine der wenn nicht gar die beste Spielerin des unteren Paarkreuzes. Für Celina reichte es immerhin zu einem Satz. Julia Ahmed spielt auch nicht bei uns und bei Nortorf gestern auch kein Doppel. Daher war sie im ersten Satz gegen Tanja überhaupt nicht drin (11:2). Dann entwickelte sich ein schönes Speil, wo Tanja zweimal mit 13:11 die Oberhand behielt. 4:2 für uns.
Nathalie schaffte es ebenfalls, sich gegen Hänert mit 3:1 durchzusetzen. Anne lies Kreutzfeldt überhaupt keine Chance. Auch Tanja musste dann die Sicherheit des Blockspiels Mohrs anerkennen, Celina setzte sich in vier Sätzen gegen Ahmed durch. 7:3 für uns.
Auch Nathalie verlor gegen Mohr, wie anschließend Tanja gegen Hänert. Celina war auf der Siegerstraße gegen Kreutzfeldt, als diese bei einem Schritt im Boden hängenblieb und das Spiel aufgeben musste. Wir hoffen, dass nichts ernstes passiert ist und wünschen auf jeden Fall gute Besserung! Mit 8:5 war dann das Spiel gewonnen und Platz drei in der ersten Oberligasaison der SG nach vielen Jahren erreicht.
Sportlich ist dieser dritte Platz ein großer Erfolg. Unsere fünf Spielerinnen haben alle gezeigt, dass sie voll in der Oberliga angekommen sind bzw. warum sie dort und höher schon lange gespielt haben. Besondere Hervorhebungen einzelner Spiele wie z.B. Annes Sieg gegen Bargel oder Celinas 3:0-Sieg im entscheidenen Spiel gegen Kiel in der Rückrunde, das tolle Doppel von Nathalie und Amelie mit 3:0 gegen Markert/Heger und Tanjas Sieg gegen Kankowski in der Hinrunde, wollen wir hier nicht vornehmen. Dafür gibt es schließlich die Berichte der einzelnen Spiele. Nur zwei Sachen möchte ich noch erwähnen. Besonders gut gefallen haben mir die Doppel in der Rückrunde. Gute Stimmung, konzentrierte Spiele und fast zwei Drittel gewonnen. Super! Außerdem ist es ganz toll und soll nicht untergehen, wie Celina den Spagat zwischen der ersten und der zweiten Mannschaft hingelegt hat und trotzdem in beiden Mannschaften tolle Leistungen gezeigt hat. 9:3 in der Oberliga spricht für sich.
Am Sonntag hatte Amelie noch maßgeblichen Anteil am Sieg in Kellinghusen. Schon nach dem letzten Heimspiel hatte Amelie sich von der Mannschaft und dem Verein verabschiedet. Amelie wird die SG verlassen und im nächsten Jahr für den SC Poppenbüttel an die Tische gehen. Es ist natürlich schade, wenn Spierlerinnen einen Verein verlassen, nur wenn man Neuzugänge immer freudig begrüßt und gerne aufnimmt, muss auch die andere Richtung akzeptiert werden. Wir wünschen Amelie alles Gute und dass sie sich in Poppenbüttel wohlfühlt und alle ihre sportlichen Ziele erreicht – zumindestens wenn sie nicht gegen uns antritt… Natürlich hoffen wir, dass wir mit unserer sowohl qualitativ als auch quantitativ starken Struktur gerade im Damenbereich eine Spielerin wie Amelie mal wieder bei uns begrüßen zu können. Nicht in Vergessenheit geraten darf, dass es im Wesentlichen die Leistungsentwicklung Amelies war, die zu dem Wechsel von Nathalie zur SG, dem Wahrnehmen des Oberligaplatzes und dem damit verbundenen Wechsel von Tanja und Anne zu uns führte.
In der nächsten Saison wird Manuela Markert vom VfW Oberalster das Team der SG verstärken. Manuela ist eine der besten Spielerinnen der Oberliga und hat zuvor bei Urania schon mit Anne und Tanja zusammengespielt. Mit ihr haben wir auf jeden Fall eine extrem spielstarke Nummer eins und auch wieder ein Team mit fünf Spielerinnen zusammen. Letzteres wird auch notwendig sein. Es kann immer mal zu Ausfällen kommen; einige der “unten” stehenden Mannschaften in der Tabelle können ein Lied davon singen.
Was bleibt sonst noch?
Nun, Kaffee ist nicht gleich Kaffee und schmeckt überall etwas anders, ist aber trotzdem immer wichtig und Oberschiedsrichter sind auch immer irgendwie unterschiedlich, aber trotzdem alle ganz nett. Außerdem bleibt die Erkenntnis, dass in der Oberliga echt toller Sport geboten wird (da ist Tischtennis richtiger Sport und nicht so ein Geschiebe wie bei den “Old Boys”). Ansonsten haben wir auch einige Bestmarken ligaweit erzielt, so z.B. die meisten Zuschauer (wer glaubt schon an 171 Zuschauer bei Kellinghusen vs Oberalster, das muss ein Eingabefehler sein) sowohl bei einem einzelnen Spiel als auch im Durchschnitt, die netteste Mannschaft (okay, ist subjektiv und meine Meinung, stimmt aber trotzdem und ich hab immer Recht), die besten Berichte von den Spielen (zweifellos) und natürlich die süßesten Kinder in der Halle (damit sind nicht nur unsere Schülerinnen, sondern auch die noch kleineren gemeint).
Hoffentlich bis zur nächsten Saison. Feuer frei!
8 Kommentare
marcelinho
schöner bericht und schöne saison 😀
nächstes jahr regionalliga? 😉
Olli
“Old Boys” schieben nicht!
Es kann ja mal ein “Best-of-1.Damen” gegen die “Schieber” von den “Old Boys” antreten.
Das wird nen enges Ding… 😛
Ansonsten ein runder Bericht einer runden Saison.
Gratulation an das gesamte Team der 1.Damen nebst Betreuern. Das schreit nach einer Fortsetzung 2011/2012. Vielleicht dann noch weiter oben in der Tabelle?!
Antje
Gratulation bei Euch. Tolle Saison und immer eine tolle Stimmung in der Halle.
Matthias
da ist Tischtennis richtiger Sport und nicht so ein Geschiebe wie bei den “Old Boys” – da verstehen wir keinen Spaß, auch wenn wir den die ganze Saison hatten. Gegen die 1.Damen wird unserer “Geschiebe” noch reichen!
Karsten
Die drei Spiele waren aus meiner Sicht der Höhepunkt einer tollen Saison. Am Sa. trotz Niederlage eine super Stimmung und am So. herausragende Leistung und eine wieder unglaublich positive Außendarstellung. Ferner ist auch der Bericht ein absoluter Höhepunkt, Hannes übertrifft sich selbst, was echt schwer ist.
Auf die Frage, ob wir froh sind, dass die Saison zu Ende ist, konnte ich dies bedenkenlos verneinen, ich konnte keinerlei Abnutzungserscheinungen erkennen. Saison 2011/2012 kann ín der Tat kommen!
norbert1111
Oh Hannes, da hast Du ja schlafende Landesligariesen geweckt. Nachdem die geistige Führungskaste der Old Boys ob Deinen Anmassungen bereits einen Vergleichskampf forderten, schließe ich mich bei dem Wunsch nach einem ultimativen Höhepunkt unserer Karrieren entschieden an.
Wir warten auf eine Einladung!!!!!!!!!!!!!!!
Die Saison der Damen war überraschend und wirklich bemerkenswert. Sehenswerte Spiele und eine tolle Mannschaftsleistung brachten ein vorher kaum für möglich gehaltenes Ergebnis am Ende. Chapeau für die Damen aber auch für das gesamte Team im Umfeld!
Thierry
Klasse Bericht Hannes ! Ich freue mich natürlich besonders darüber, daß Du den Verdienst von Amélie in Perspektive gebracht hast. Ich bin zuversichtlich, daß der Verein die entstehende Welle surfen wird und dadurch in der Lage sein wird, die “nächste Amélie” langer zu halten.
Wir Rocheteaus gehören au jeden Fall weiterhin zum Fanklub der 1.Damen und werden uns bei dem einen oder anderen Spiel noch blicken lassen.
PS: was ist denn los bei den “Old Boys”, wollen sie auch noch alt aussehen ?
Celina
Super Bericht Hannes, genau auf den Punkt gebracht.
Ich denke, ich spreche für die Mannschaft wenn ich sage, dass wir die besten Trainer haben :)…
Vielen Dank an alle Fans, ohne euch wäre die Stimmung nicht so gewesen, wie sie war.