Lediglich mit zwei Damen, Nathalie und Antje, waren wir dieses Jahr bei den Hamburger Meisterschaften vertreten. Bei den Damen wurde leider häufig auf die Teilnahme verzichtet, bei den Herren herrschte dieses Jahr komplett tote Hose. Aber getreu dem Motto Klasse statt Masse konnte durch Nathalie im Mixed Edelmetall geholt werden.
Am Samstag war es zunächst das Ziel unserer beiden Mädels, sich durch das Belegen von Platz eins oder zwei in einer Vierergruppe für das Achtelfinale zu qualifizizieren. Nathalie hatte hier den Vorteil, einen Setzungsplatz einzunehmen, der eine vermeintlich etwas leichtere Gruppe garantierte. Nach zwei sicheren Siegen gegen Dittmer (TTG 207) und Zeyn (Niendorf) ging es gegen die Endranglistenteilnehmerin Mählhopp aus Poppenbüttel. Nach (wie gegen diese Gegnerin üblich) verlorenem ersten Satz konnte Nathalie das Spiel mit 3:1 gewinnen und als Gruppensiegerin in das Achtelfinale einziehen.
Antje hatte eine schwere Gruppe mit gleich drei Oberligaspielerinnen erwischt. Leider gelang es ihr trotz gutem Spiel nicht, gegen Frauenstein (Poppenbüttel) und Nimtz (Niendorf) Sätze zu gewinnen. Gegen die spätere Viertelfinalistin Reissmann (Poppenbüttel) erspielte Antje sich, unterstützt durch Lena und Florian, ein sensationelles 3:0. Leider fehlten am Ende zwei Sätze und Antje scheid aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses aus.
Im Doppel konnte Nathalie mit Jasmin Kersten (Poppenbüttel) die erste Runde gegen Napierala/Rhein (Voran Ohe) mit 3:1 überstehen. Antje war dies zusammen mit Julia Ludwig (Oberalster) gegen Bruchlos/Fölschow (ETV/Poppenbüttel) leider nicht vergönnt.
Glück im Mixed hatte Jan-Niklas Meyer vom TSV Sasel, der Antje als Partnerin erwischte. Nicht so viel Glück hatten die beiden bei der Auslosung. Sarrafan/Albers aus Poppenbüttel hießen die Gegner gleich in der ersten Runde. In einem hochklassigen Spiel ging es nach Satzausgleich in den Entscheidungssatz. Leider gerieten Antje und Jan-Niklas hier gleich entscheidend in Rückstand und mussten das Spiel knapp abgeben. Trotzdem aber ein mehr als gelungener Auftritt.
Nathalie spielte zusammen mit dem in etwa gleichaltrigen Leon Abich aus Poppembüttel. Die beiden “Kleinen” zeigten sich schon in der schweren ersten Runde gegen Napierala/Dietrich (Voran Ohe/TTG 207) sehr nervenstark und abgezockt und holten sich nach Rückstand den knappen ersten Satz. Danach kamen die beiden noch besser ins Spiel und gaben keinen weiteren ab. In Runde zwei waren Reissmann/Dimitrou (Poppenbüttel) klar favorisiert und spielten auch so. Zum Glück konnten Nathalie und Leon einen der ersten drei Sätze holen und sich damit im Spiel halten. Als die Gegner dann immer unkonzentrieter wurden, schlugen Nathalie und Leon eiskalt zu, wehrten diverse Matchbälle ab und kämpften sich ins Viertelfinale. Dort warteten schon Kölln/Qamari aus Niendorf, die durch dominantes Spiel am Tisch und gute Anspiele verdient mit 2:1 in Führung gingen. Nach erspieltem vierten Satz gelang es Nathalie und Leon, gleich zu Beginn des Entscheidungssatzes in der “schlechten” Position mitzuhalten. Das war die Entscheidung; am Ende sicher zogen die beiden ins Halbfinale ein, wo es gegen die späteren Meister Kersten/Schildhauer (TTG 207/Poppenbüttel) immerhin zu einem Satz reichte (im Finale haben die sogar 3:0 gewonnen). Für Nathalie ihre erste (und hoffentlich nicht letzte) Hamburger Meisterschafts-Medaille nicht bei den Kindern, sondern bei den richtigen Menschen. Herzlichen Glückwunsch!
Tag zwei, der Sonntag sah gleich am Morgen eine ausgeschlafene Nathalie. Im Spiel gegen die flinke Abwehrspielerin Sandra Wendt (Niendorf) war dies auch nötig. Nathalie kam gleich gut ins Spiel, musste aber den ersten Satz leider doch noch abgeben. Danach beherrschte sie zwei Sätze lang (je 11:4) komplett das Geschehen. Die Ergebnisse waren wohl zu hoch, die Sicherheit ließ nach und Wendt machte praktisch gar keine Fehler mehr. Dennoch konnte Nathalie sich den vierten Satz noch irgendwie holen – glücklich und wichtig – denn Satz 5 ging unglücklich weg und Satz 6 war völlig zum Vergessen. Zwar stimmte die Einstellung, die Bälle Nathalies wurden aber sowohl von der Netzkante als auch vom Fußboden magisch angezogen. Aber Nathalie kämpfte wie gewohnt und steckte es auch weg, als die Gegnerin im siebten Satz von 6:9 auf 9:9 herankam. Die zwei Punkte fielen dann doch noch und das Spiel hatte (endlich) ein Ende und zwar (zum Glück) ein gutes. Eine tolle Leistung auch von der sympathischen Niendorferin, die in der Abwehr teilweise an die Sicherheit eines Norbert Boock heranreichte und ein Spiel mit hochklassigen Ballwechseln. Schon dafür hätte sich das Kommen gelohnt.
Im anschließenden Doppel-Viertelfinale waren sowohl Nathalie als auch ihre Partnerin Jasmin nicht in der Lage allerbestes Tischtennis abzurufen. Gegen die starken Poppenbüttlerinnen Reissmann/Sarrafan, die späteren Vizemeisterinnen, reichte das dann nicht.
Im Viertelfinale wartete Julia Arndt aus Poppenbüttel (Notiz an mich: “Poppenbüttel” auf Funktionstaste legen). Den ersten Satz konnte Nathalie nach einer kurzen Regenunterbrechung (weitere Notiz an mich: Nicht mehr so häufig auf die Lohe schimpfen) sich noch holen, sie hatte dann aber das ganze Spiel über Probleme mit den gut platzierten Aufschlägen der Gegnerin. Da auch bei eigenen Angriffsbällen nicht jeder kam und die Gegnerin tatsächlich sehr stark spielte, konnte Nathalie auch die starke Unterstützung von der Bank nicht zu einem Sieg ummünzen. Trotzdem ein gutes Spiel – gegen diese Gegnerin wäre aber ein sehr gutes Spiel notwendig gewesen. Zudem, da Mira Bruhn von Urania schneller verloren hatte, war Nathalie als letzte Nichtpoppenbüttlerin im Rennen. Na immerhin was.
Mit der Medaille im Mixed und den zwei Viertelfinalteilnahmen im Doppel und im Einzel hat Nathalie eine klasse Meisterschaft gespielt und sich auch bei den Erwachsenen in der Hamburger Spitze etabliert. Eine tolle Leistung, zu der man nur gratulieren kann, was wir dann auch tun wollen: Herzlichen Glückwunsch!
Ob sie es sich ausgerechnet hatte, wissen wir nicht genau, gerechnet hatte sie aber am Sonntag recht viel. Vielleicht gab das den Ausschlag, dass unsere ehemalige Spielerin Amélie Rocheteau (jetzt Poppenbüttel bzw. Hannover) sich durch einen Siebensatzsieg gegen Vereinskollegin Meyer den Hamburger Meistertitel holte. Auch hier einen herzlichen Glückwunsch!