Kirschenklopper: there’s no better way to play…

Bitte entschuldigt das späte Erscheinen des Berichtes, aber dieses Spiel vom Freitag ließ es erst heute zu, dass ich meine Siegesfäuste wieder entspannen konnte 🙂

Jens hat es in seinem gestrigen Bericht bereits angedeutet, es war ein Spiel, das niemand so schnell vergessen wird. Die in der Rückserie noch ungeschlagene erste Vertretung der Kirschenklopper traf auf den bislang ungeschlagenen Tabellenführer aus Eimsbüttel. Dank Uwe Christlieb lief ETV einheitlich in Trikot und Shorts (!) sowie zu siebt auf. Das habe ich beim ETV bislang selten erlebt 😛 Durchaus ein Zeichen ihres Respekts, könnte man denken. Nun ja, das war’s dann auch erstmal mit den positiven Überraschungen zu Spielbeginn. ETV kam wie üblich teilweise recht spät in die Halle und sorgte für zweimaliges Schreiben des Spielberichtes (ob des siebten Mannes) und entschloss sich letztlich dazu die Doppel zunächst in folgender Aufstellung zu spielen: D1 Mavrack/Sommerfeld, D2 Christlieb/Fürste, D3 Johnen/Tegelhütter.Wir hielten mit D1 Georg/Chrischi, D2 Marcelinho/ich und D3 Volker/Basti dagegen. Ich mache es mal kurz, drei Doppel und 15 gespielte Sätze lassen erahnen, dass es heute Abend kein Spaziergang werden würde. Was letztlich dann doch ein wenig überraschte, war der Zwischenstand nach den Doppeln: 3:0 für den THE! Come on. Die Spiele an sich waren allesamt geprägt von taktischen Meisterleistungen und unbändigem Siegeswillen. Satzrückstände und Gala-Ballwechsel sorgten für beste Unterhaltung bei den zahlreich erschienen Zuschauern.

Achja, Zuschauer! Es waren ca. 30 Zuschauer in der Halle. Vielen Dank für diese (mal wieder) herausragende Unterstützung! Der Kirschenklopper-Fanclub ist inzwischen ja hinlänglich bekannt, dass sich allerdings Spieler von Sasel, Urania, Oberalster und Poppenbüttel einfanden, um dem Spitzenspiel der Verbandsliga beizuwohnen, muss an Georg liegen!

Als die Doppel gespielt waren, betrat dann auch Björn Staack die Halle, sodass ETV im Einzel mit Christlieb, Johnen, Sommerfeld, Mavrak, Staack und Tegelhütter antrat.

Mit Spannung erwartet wurden die Spiele im oberen Paarkreuz: Kann Georg seine zu 0 Bilanz ausbauen und hält das Handgelenk von Marcelinho? Ja und Ja! Georg spielte sich eine 2:0-Satzführung heraus, ehe er Johnen ein bisschen aufkommen ließ, sodass Georg im fünften Satz nochmal einen Gang hochschaltete und diesen zu 3 gewann. Stark. 4:0 – was ist los?! Marcelinho spielte befreit auf gegen Christlieb und konnte verdient den zweiten Satz gewinnen. Letztlich allerdings ein sicherer (der erste an diesem Abend!) Punkt für ETV.

In der Mitte durfte ich mich mit Mavrak messen, Chrischi wollte seinen Sieg im Finale der B-Meisterschaften 2012 gegen Sommerfeld wiederholen. Mein Spiel ist schnell erzählt: offenes Visier, Aufschlag manchmal parallel, Rückschlag immer in Rückhand, Vh-Topspin bis der Arzt kommt, Tschoa! Bei Chrischi konnte ich parallel leider nicht gucken, den Erzählungen nach geht das 3:0 für Jason wohl in Ordnung…

Im unteren Paarkreuz spekulierten wir auf 1 bis 2 Punkte. Volker war gegen Tegelhütter nah dran, musste sich aber am Ende in 5 Sätzen geschlagen geben. Staack spielte sich (verständlicherweise) erstmal Stunden lang mit Basti ein, um dann in drei Sätzen zu gewinnen. Ich kann mir gut vorstellen, dass er eine der besten Bilanzen unten spielen wird…

Zwischenstand: 5:4 für den THE!

Nun kam es zum Showdown des Abends und der Rückserie: Gütschow vs. Christlieb an Tisch 1! Es war das Treffen der Giganten, das Spiel, auf das alle den ganzen Abend gewartet haben… Und Georg konnte durch sein anpassungsfähiges Spiel auch diese Aufgabe hervorragend meistern. Taktik von Christlieb: Georg immer schon in der Rückhand halten – Taktik von Georg: Möglichst viel über Vorhand spielen. In vier Sätzen konnte sich der jugendliche Elan gegen die jahrzehntelange Erfahrung durchsetzen. Ein ganz wichtiger Punkt! Am Nachbartisch spielte sich Marcel in einen Rausch gegen Johnen, der letztlich Marcel in den siebten Himmel beförderte! 3:2 – ganz stark und nicht weniger wichtig…

Mein Spiel gegen Sommerfeld war anschließend geprägt von Verblüffung, Ratlosigkeit, Verzweiflung sowie Kampf, Kampf und Kampf 🙂 Jason flippte mir Aufschläge um die Ohren wie sonstwas, erwischte mich immer wieder mit parallelen schnellen Aufschlägen in der Vorhand und konnte häufig meinen Bananenflip in die Rückhand mit einem Rh-Topspin beantworten. Ich wusste mir letztlich nur durch maximalen Unterschnitt im kurzen Aufschlag sowie mit maximalem Topspin bei der Eröffnung zu helfen. Die offenen Rallies mit Topspin auf Block und Toppi-Toppi konnte jeder in etwa zur Hälfte für sich entscheiden. Bis zum Stande von 8:8 war es ein Match, dessen Ausgang nicht zu orakeln war. Wären da nicht die Fehlaufschläge gewesen. Jason produzierte im gesamten Match ca. 5 Fehlaufschläge, zwei davon in genau diesem Moment… Aus 8:8 ergab sich also dann ein 10:8 für mich. Der elfte Punkt war letztlich Formsache. Das Ende war diesem Spiel nicht angemessen, aber ein unfassbar wichtiger Sieg für mich, nachdem ich die letzten fünf Vergleiche verlor und an diesem Abend den wichtigsten dieser Vergleiche für den THE entscheiden konnte! Chrischi blieb am Nachbartisch in jedem Satz auf Augenhöhe, einen Satz konnte er konzentriert durchziehen, in den den anderen dreien musste er Mavrak gratulieren. Chrischi ist ein Taktik-Fuchs und bereitete sich innerlich schonmal vorsichtig auf das Abschlussdoppel vor.

Denn gegen Staack war an diesem Abend kein Kraut gewachsen. Das musste leider auch Volker anerkennen. Das Spiel von Basti gegen Tegelhütter nahm ein abruptes Ende, mehr möchte ich dazu nicht schreiben…

Zwischenstand: 8:7 für den THE!

Nachdem wir mit 3:0 Doppeln gestartet waren, kannte die Zuversicht kaum Grenzen, als Georg und Chrischi gegen Sommerfeld und Mavrak an den Tisch gingen. Dieses und weitere Spiele ist glücklicherweise in bewegten Bildern festgehalten. Ich empfehle jedem Leser anschließend einen kleinen Ausflug zum Youtube-Kanal unseres Einsers (Georg die Sense) J Alle vier gespielten Sätze in diesem packenden Abschlussdoppel gingen über die Verlängerung = +12, +11, -14, +13. Und was für Ballwechsel dabei waren, Wahnsinn! Kurze Ablagen, Harakiri-Flips, die mit Topspins auf die weiße Linie beantwortet wurden, tänzelnde Eimsbütteler, Trashtalk von der Bank. Absolute Spitzenspiel-Stimmung. Das war ganz großer Sport, mit dem Quäntchen mehr fortune auf unserer Seite, sodass letztlich ein 9:7 zu Buche stand, das unsere Hoffnung auf die Relegation zur Verbandsoberliga weiterleben lässt…

Endstand: 9:7 für den THE – olé!

Und nun zu den Anekdoten dieses Abends:

Viele Zuschauer trinken viel, das bedeutete für die Erste, dass sie dem Gegner (zunächst) kein Kaltgetränk nach dem Spiel anbieten konnte :O Wäre da nicht Karsten der King aller Kirschenklopper, der geschwind etwas aus dem Keller herbei zauberte. Und dann konnte in entspannter Atmosphäre doch noch angestoßen werden. Eines Spitzenspiels absolut würdig! Selbst die zwischenzeitlich etwas angespannte Stimmung zwischen einzelnen Akteuren war mit dem Matchball verflogen.

Das Buffet für mehr als 50 Leute in der Halle (inkl. Spieler) kann nicht mehr auf einem großen Kasten untergebracht werden, dafür braucht es jetzt schon zwei! Und bewacht werden die guten Sachen natürlich von zwei Nachwuchs-Kirschenklopperinnen – weltklasse.

Danke an die zweite, die nach ihrem Sieg sofort zum Coaching, anfeuern etc. überging. Selbst die heißesten Kirschenklopper verkniffen sich heute das fast schon obligatorische interne Match. Stark!

Eltern und Geschwister scheinen zu beflügeln, zwei Spieler an diesem Abend spielten zu null und eben genau diese hatten den „Beistand“ ihrer Familie. Also Leute, schafft eure Familie ran, wenn’s wichtig wird…

Der Abbau geht extrem schnell, wenn alle mit anpacken. Dankeschön!

Es gibt natürlich auch eine traurige Anekdote: ein Kind hat seinen Kuschelhasen in der Halle vergessen. Ohhhhhhhh :/ Tja, dieser wurde kurzerhand als Maskottchen verpflichtet, erhielt den TH Eilbeck-Siegerschal und thronte am Spielfeldrand. Wir haben uns natürlich spontan verliebt, haben uns dann jedoch dazu entschieden, beiden Besitzern (von Hase und Schal) die Gelegenheit zu geben, ihrer Dinge wieder habhaft zu werden. Falls du, kleines trauriges Kind, dich inzwischen einem anderen Kuscheltier zugewendet haben solltest, so würden wir liebend gern deinen Kuschelhasen in die Kirschenklopper-Familie aufnehmen. Melde dich diesbezüglich doch bitte bei Volker!

Hier der Link zu Georgs Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/user/GeorgDieSense/featured

Die Dinge, die unter Dusche passieren, bleiben natürlich intern! Ich möchte an dieser Stelle nur ein paar Ausschnitte preisgeben: Olé Olé, Olé Olé, wir singen suuuuper THE! Wir sind auf Malle, nicht in Italien… Dazu angeregte Gespräche über die sportliche Zukunft beider Teams. Fazit: Wir wollen uns kommende Saison erneut miteinander messen 😛

Der reservierte Tisch im Feuervogel musste leider unbesetzt bleiben, wer um 1:15 Uhr erst eine gastronomische Lokalität aufsucht, der entscheidet sich natürlich für’s Schachcafé. Dort gab es inflationär viel Wraps, vereinzelt nen Burger, riesen Omelette und einige Bratkartoffeln sowie ein Toast Hawaii…

Die ganz unerschrockenen sind dann noch weitergezogen und haben mal wieder auf der Reeperbahn nachgeschaut, ob alles beim Alten geblieben ist. Ja, alles beim Alten: Drafthouse, Hamburger Berg, unerwartete Begegnungen, immer das gleiche! :D:D:D:D

Wer jetzt die Tabelle anschaut, wird sich fragen, warum wir so euphorisch sind. Denn wir sind nach wie vor vierter… Allerdings spielen Oberalster und Urania noch gegeneinander und wir spielen noch gegen Urania. Wir haben es also (fast) in eigener Hand noch den Relegationsplatz 2 zu erklimmen. Darauf fokussiert sich ab sofort unsere Energie.

Ich bin für Ergänzungen dankbar, da sich meine Euphorie-Demenz (gibt es das überhaupt?) vielleicht an der einen oder anderen Stelle einen kleinen Streich mit meinem Gehirn erlaubt hat.

Bleibt fröhlich,

we love you all