Wir hatten uns einiges vorgenommen. Nach dem verdienten, aber doch ernüchternden 8:8 gegen Harburg in der letzten Woche, wollten wir gegen den wohl besten Tabellenführer Hamburgs zeigen was wir können (gerade einmal 20 Spiele in der Hinserie abgegeben…das hat NICHT MAL THE 5 geschafft). Schließlich hatten wir angekündigt an den Saseler Bäumen zu sägen! Ob dann irgendwann am Abend der Ausspruch „Baum, fällt!“ ertönen würde, blieb abzuwarten.
Punkt 19 Uhr durfte Hannes dann bewundernd feststellen, wie pünktlich man doch sein kann, der wie gewohnt überpünktlich in der Halle war. Unsere kleine Kampfansage hat anscheinend Spuren hinterlassen, denn wo zwei Bäume stehen sollten, war nur einer. Ob der spätere Zuschauer F. Baum Muffensausen hatte oder beruflich bedingt aussetzen musste, blieb ungelöst.
Auf dem Papier schien der TSV Sasel 4 aber keinesfalls geschwächt zu sein.
Baum, Krause, Deichmann, Jurczyk, Müller, Vehren
Für Eilbeck liefen auf:
Christoph, Rouven, Philipp, Flo G., Martin, Hannes
Ab geht’s!
Unser Doppel 1 (Christoph/Philipp) konnte nach kleinen Startschwierigkeiten im ersten Satz zeigen, dass sie zu den stärksten Doppeln der Liga gehören. Mit 3:1 wurde der erste Punkt gegen Baum/Vehren eingefahren.
Das neuformierte Doppel 2 mit Altmeister Hannes und Neuling Rouven fand auf Anhieb zusammen und konnte gut gegen das Saseler Doppel 1 (Deichmann/ Jurczyk) mithalten. Obwohl Rouven dem Routinier Hannes die alte Kunst des Abklatschens erläuterte, reichte es am Ende, nach ein paar ansehnlichen Bällen, nur für ein knappes 0:3.
Doppel 3 (Flo G./Martin) konnten sich zwar von Satz zu Satz steigern, musste aber gegen die alten Hasen in Form von Krause/Müller, die einen guten Mix aus Offensive und Defensive fanden, am Ende ein ebenfalls knappes 0:3 hinnehmen.
1:2…Hätte schlimmer kommen können
Azubi-Holzfäller Rouven versuchte sich dann an seiner ersten Prüfung. Schnell war klar, dass hierfür ein Schweizer Taschenmesser die falsche Wahl war, um den „General Sherman Tree“ irgendwie zu gefährden. Immerhin konnte Rouven eine kleine Kerbe in Form eines geklauten Satzes in die Rinde schnitzen. Aber mehr als ein 1:3 war gegen Baum nicht drin.
Nun durfte Krause gegen seinen jetzigen Angstgegner Christoph ran. Krause war sichtlich angespannt, so musste er doch eine Niederlage in der Hinserie hinnehmen (kommt nicht so oft vor). Zunächst lief alles nach Plan für Krause. Doch Christoph wurde nach dem 0:2 Rückstand immer sicherer und spielte seine gewohnt gut platzierten Spins, sodass Krause wenig damit anfangen konnte. So konnte Christoph nach abgewehrten Matchbällen im 4. Satz, das Ding doch noch für uns rumreißen und den 2. Punkt im 5. Satz klar machen. Stark!
2:3 …jetzt heißt es dran bleiben
Der unangenehm spielende Jurczyk machte es Philipp schwer ins Spiel zu finden. Hier war wohl der zweite Satz spielendscheidend, den Philipp durch Noppen-Defensive und Topspin-Offensive seines Gegenübers leider in der Verlängerung abgeben musste. Der Zahn schien gezogen und Philipp musste seinem Gegner gratulieren.
Nun kam das beste Spiel der Saison von Flo G.. Deichmann war zunächst erfolgreich mit seinen diagonalen Rückhandtoppis, doch Flo konnte sich im 2. und 3. Satz besser stellen und fand seinen „Brutalo-Mörder-RH-Block“ als Antwort auf die Spins. Gepaart mit ein paar schönen Vorhandtoppis ging es nach verpatztem 4. Satz in den 5., bei dem Flo wieder einiges richtig machte und mit einer konzentrierten Leistung den 3. Punkt mit auf die Eilbecker Bank brachte. Tschoa!
3:4 … wir sind dran!
Hannes gegen Müller war von Anfang an eine Wundertüte. Sowohl Sasel, als auch wir konnten den Ausgang nicht voraussagen. Doch leider war es am Ende eine klare Geschichte für Müller. Hannes konnte seine gute Form aus dem Doppel nicht mitbringen und nahm enttäuscht nach 0:3 wieder bei uns Platz.
Martin, der ein wenig Trainingsrückstand hatte, musste diesem aber nur im ersten Satz Tribut zollen. “Martin kann jetzt nur besser werden!“ Und er wurde richtig stark. Er ließ Vehren in den darauffolgenden Sätzen nur wenige Chancen und gewann souverän mit 3:1.
4:5…wer hätte das gedacht!?
Nach der ersten Hälfte schienen wir doch auf Augenhöhe zu sein. Im Übrigen war die Stimmung grandios in der Halle, so war doch das Hamburgligaspitzenspiel von Sasel 2 vs. Urania 1 zeitgleich.
Weiter im Programm:
Christoph durfte sich nun ebenfalls an dem schier unbezwingbaren Baum versuchen. Geprägt von dem hohen Risiko, welches er gehen musste, um Baum gefährlich zu werden, war er zwar an jedem Satz dran, konnte dann aber nicht den entscheidenden Punkt machen, um einen Satz zu gewinnen. Leider ein knappes 0:3.
Ein wirklich gebrauchter Tag von Rouven. Er fand nicht wirklich ins Spiel, pushte sich zwar zu einem 5. Satz gegen Krause, aber wenn die Vorhand nicht kommt, dann wird es sehr schwer. Krause spielte dann taktisch clever und konnte den 5. Satz für sich entscheiden.
4:7…Sasel dreht auf
Wir kommen nun zum Highlight des Abends. Philipp gegen Deichmann sollte ein dramatischer Krimi werden, bei dem Philipp leider das Nachsehen hatte. Philipp machte aber fast alles richtig. Im 5. Satz konnte er sich durch Vorhandtoppi-Power eine 8:2 Satzführung herausspielen. Er machte weiter und zwang Deichmann immer wieder in die Defensive. Der kratzte dann alles vom Boden und zwang Philipp eins ums andere Mal zu Schuss-Fehlern, womit es in die Verlängerung ging. Das Spiel änderte sich aber nicht. Phlipp zog, Deichmann kratzte…Phlipp verschoss…13:15 ließ Philipp dann doch am Tischtennisgott zweifeln. Sehr Schade.
4:8…Das Ende naht
Wir hatten mit Flo G. und Martin aber noch zwei heiße Eisen an der Platte stehen. Flo konnte immer wieder die richtige Antwort auf die Noppe von Jurczyk finden und gewann den ersten Satz folgerichtig.Zeitgleich musste Martin gegen die „Ekel“-Noppe von Müller ran. Doch Martin konnte dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken und verlor das Spiel klar mit 0:3, womit unsere Niederlage besiegelt war.
Betrübt von der Niederlage kam Flo nicht mehr so gut mit den Noppenaufschlägen und der einschlagenden Vorhand von Jurczyk zurecht und musste am Ende ein doch knappes 1:3 hinnehmen, womit Martins Niederlage nicht mehr zählte.
TSV Sasel 4 9:4 TH Eilbeck 3
Die erste Hälfte HUI! Die zweite Hälfte PFUI!
Am Ende ging uns dann doch die Puste aus. Ein gutes Punktspiel bei dem uns gezeigt wurde, wer an der Spitze der Nahrungskette steht. Es hätte schon sehr viel zusammenkommen müssen, hätten wir bestehen wollen, aber an sich war es ein gutes Punktspiel mit einem verdienten Sieger.
Glückwunsch an Sasel!
Erwähnenswertes:
-wenn Martin ein Spiel mit einem Stiga *** Ball beginnt, beendet er auch das Spiel mit einem Stiga *** Ball…ein anderer Hersteller wird nicht toleriert, auch wenn der Ball mal kaputt gehen sollte
-6 mal Cheeseburger und 6 mal Hopfentee, sollte eigentlich keine 15 min Bedenkzeit bei der Bestellung im Schachcafé brauchen
-wer mit Rouven Doppel spielt, MUSS sich beim Abklatschen beteiligen
-Hannes sportliche Erfolge (im Jahre Schnee) als Leichtathlet sind mehr als beachtlich (10,6s für die 100m, 1,7m im Hochsprung, 3600m in 12 min…über die Schwächen im Kugelstoßen schauen wir mal hinweg !
– bei Sasel gibt es wohl nur für die Gewinner Hopfentee
– warum bei Sasel dennoch nicht alles reibungslos (ab)läuft? Naja…Der Abfluss der Duschen lässt doch arg zu wünschen übrig 😉
Ausblick:
Die Niederlage haut uns jetzt nicht vom Hocker. Für uns stehen jetzt die Wochen der Wahrheit an. Am Freitag kommt der Aufstiegsaspirant Bergedorf mit dem Bundesliga-Mythos Mattern in die Ritterstraße angereist. Im Hinspiel mussten wir ein sehr knappes 7:9 hinnehmen, welches wir nun umkehren wollen.
Da nun auch der bis dato erst zweite Koppelspieltag der Saison mit den Old-Boys anliegt (THE 3 und 4 sind ganz klar die Verlegekönige), kann eigentlich wenig schief gehen.
Zuschauer und TT-Begeisterte sind natürlich wie immer gerne am Freitag gegen 19:30 Uhr in der Ritterstraße gesehen. Etwas Hopfentee wird natürlich auch bereit stehen!
Ordnung und Disziplin bei THE 3:
Wenn der zuständige Bericht-Schreiber es nicht schafft die Spielzusammenfassung innerhalb von vier Tagen nach dem ausgetragenen Punktspiel auf der KK-Homepage zu präsentieren, so ist dieser öffentlich zu benennen und muss zum nächsten Heimspiel für die Mannschaft eine Gabe mitbringen.
1.Strike für Philipp 😉
1 Kommentar
Hannes
11,6 sec; nicht übertreiben.
Ansonsten ein sehr schöner Bericht. Waren die Saseler am Tisch verdientermaßen das erfolgreichere Team, so zeigt deren (längst eingestellter) Bericht auf der Saseler Homepage, dass wir die Aprés-Veranstaltung in jeder Hinsicht gewonnen haben.
Einigen wir uns also auf ein Unentschieden.