Geschrieben von Red:
Doofes (ich liebe diese old-school-Ausdrucksweise) Wort das “FAST”, aber manchmal eben doch berechtigt. Die Überschrift ohne dieses Wort wäre auch der Hammer gewesen. Wäre… Noch so’n doofes Wort…
Um es vorab auf’n Punkt zu bringen: Es hat nicht viel gefehlt und wir hätten im Spiel gegen Niendorf einfach mal aus ‘nem 1:8 ein 8:8 gemacht. Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals irgendwo diesen Verlauf eines TT-Punktspieles gegeben hat. Und noch etwas, was denkwürdig ist: Hätte es beim Spielstand von 1:8 nicht die Winner-Formel von “best of five”, sondern “best of three” gegeben, hätten wir nach diesen 9 einzelnen Matches 7:2 geführt. Alleine die Sätze 4 und 5 in den unterschiedl. Spielen haben dafür gesorgt, dass wir statt 7 Punkten lediglich 1 auf der Habeneite verbuchen konnten. Wir hatten also ein “Sack-zu-machen-Problem”. Zahlen sagen nicht immer die Wahrheit aus, Statistiken schon ‘mal gar nicht, aber diese Häufigkeit der verlorenen 4. und 5. Sätze ist schon auffallend. Probleme lassen sich aber zumeist leicht lösen, wenn man sich derer bewusst ist.
Zum Spiel:
Unser Doppel 1 führte 2:1 in den Sätzen, unser Doppel 3 führte 2:0 in den Sätzen und unser Doppel 2 führte echt selten, aber zumindest hatte man im 2. einen Satzball. Na immerhin… Von all diesen Führungen wurde Folgendes ins Ziel gerettet: NIX!
0:3 also nach den Doppeln!
Aber immer noch besser, als noch nicht mal zu führen. Denn dann hätten wir ein Qualitätsproblem. So haben wir wohl “nur” ein Mentalitätsproblem. Zumindest zu diesem Zeitpunkt innerhalb dieses Punktspiels.
Ich gewann dann in 4 Sätzen gegen König-Borges und Stegi spielte 2 Monstersätze vs. Nasser Qamari und führte folgerichtig 2:0. Anschließend verlor Stegi leider ein wenig den Faden und Nasser spielte leider auch 2 Klassen sicherer und damit auch besser. Das Ding ging noch weg und wir lagen 1:4 hinten.
Egal, denn unsere Mitte ist verdammt gut! War sie auch. Dennis führte vs. Singh 2:1 in den Sätzen und hatte in der Verlängerung des 4. Satzes zumindest einen Matchball. Volker spielte wirklich stark und führte vs. Sasan Ghanaati ebenfalls 2:1. In beiden Fällen aber konnten die Führungen nicht behauptet werden, so dass es insgesamt gnadenlos 1:6 stand. Boah, klei mi anne Feut!
Anschließend schaffte Rouven etwas, was zuvor team-technisch eher die Ausnahme war: Er steigerte sich zum Ende des Spiels. Änderte aber nix an der 0:3-Niederlage vs. Timm Stille. 1:7 also. Oh, oh…!
Nun kam Christoph B., der spontan für unseren Basti eingesprungen war, zum Zuge. Basti spielte sich sogar noch ein. Obwohl es ihm ganz offenkundig scheiße ging. In diesen Momenten erkennt man deutlich, dass wir als Team funktionieren, denn nicht viele hätten es in Bastis Zustand überhaupt versucht. Aber es ging ganz einfach nicht. Und da Christoph parallel im Spitzenspiel unserer II. vs. Börnsen agierte, war das für ihn schon ein echtes Mammutprogramm, das er sich da aufhalste. DANKE dafür! Christophs Gegner, Hochgräfe, war zu diesem Zeitpunkt in der Rückserie noch unbezwungen. Das hätte sich geändert, wenn denn nur auf “first to 3” gespielt worden wäre. So aber wurde Christophs wirklich starke Leistung nicht belohnt und er verlor in 5 Sätzen. 1:8 also!
Hätte ich mein 1. Einzel verloren, wäre das Punktspiel mit der Höchststrafe bereits jetzt beendet gewesen. Und hätten wir dann gesagt, dass wir zwar enttäuscht sind, aber EIGENTLICH nicht enttäuscht haben, hätte man uns vermutlich ausgelacht. Aber doch wäre es so gewesen. Egal, war ja noch nicht zu Ende. Glücklicherweise erreichte ich vs. Nasser den 5. Satz, in dessen Verlauf ich wirklich unverschämtes Glück hatte. IMMER wenn ich einen Glücksball benötigte, bekam ich ihn. Mit dem Glück im 5. konnte ich diesen kaum verlieren. Stegi führte dann 2:1 vs. König-Borges und verlor natürlich in 5 Sätzen… Ach neeeeeeeeeeeeee, verlor er eben nicht! Stegi spielte sich im 4. Satz so richtig frei und legte seine vorangegangene Ergebniskrise aber so richtig zu den Akten. STARK! Insgesamt gelang uns also eine Ergebnis-Kosmetik. 3:8 nur noch…
Unsere Mitte machte es dann komplett richtig: Sie vermied geschlossen eine Führung nach dem 3. Satz. Dennis vs. Sasan Ghanaati und Volker vs. Singh machten jeweils aus einem 1:2-Rückstand einen 3:2 Sieg. Das war also die Lösung: Kann man mit Führungen nicht gut umgehen, vermeidet man diese. Erst kurz vor Schluss, um dann den Sack zuzumachen, der eben erst geöffnet wurde. Ich sag’ ja: Unser Middde ist echt gut! Stark von beiden Akteuren. Nochmal Ergebnis-Kosmetik; nunmehr 5:8! Geht da etwa noch was? Kann das Wort “Kosmetik” am Ende sogar gestrichen werden?
Wohl eher nicht, denn nun kam bei den Niendorfern der beste Mann des unteren Ligen-Paarkreuzes, der in der Rückserie zu diesem Zeitpunkt 10:0 stand. Nun steht er 10:1…! Rouven bekam im 1. Satz einfach mal so richtig aufe Socken, um dann 3 Sätze am Stück zu spielen, die ich so von ihm noch nie gesehen habe. Er ging auf viele Bälle rauf. Einfach rauf. Und wenn er mal einen wechhaute, war es ihm laddde! Und das war wohl auch das Geheimnis, weshalb er am Ende gefühlt sicher in 4 Sätzen gewann. Eine phantastische Leistung von Rouven! Nachdem er uns vor einer Woche gegen Neuenfelde den Punkt bei 7:8 rettete, hielt Rouven uns tatsächlich auch in diesem Spiel weiter im selben. Rouven, ich ziehe meinen Hut vor Dir! Wir verkürzten somit als Team auf 6:8! Aber nicht nur als Team. Sondern irgendwie auch als Verein, denn die Stimmung kochte so langsam in der gesamten Halle. Nicht über. Aber sie kochte. An dieser Stelle vielen Dank an unsere II., die uns ebenfalls super unterstützte! Zusammen mit vielen, vielen Anderen aus unserem Verein. Respekt an unsere Sparte + Anhang!
Nun kam Christoph zu seinem an diesem Tage gefühlten 27. Einzel. Und wie ich im Bericht der II. gelesen habe = das alles während einer Fastenkur. Oh, oh, da könnten Körner fehlen. Genau diese Körner fehlten am Ende auch. Christoph gelang auch eine 2:1-Satzführung. Und wenn sein Einzel-Gegner nicht am potenziellen Entscheidungsdoppel hätte teilnehmen müssen, hätte dieses jetzt begonnen. Und das nach einem 1:8-Rückstand. Allein’ diese Tatsache nötigt mir Respekt vor unseren Jungs ab! Christoph konnte dann aber einfach nicht mehr im Spiel vs. Timm Stille. Und der Timm blieb auch verdammt cool. Und das in dieser Situation, in der er sich befand. Er durfte nicht verlieren und verlor am Ende auch nicht. Am Ende recht sicher siegte er im 5. Satz vs. unseren Christoph.
Nix mit Geschichte! Aber sehr wohl etwas mit “Wir haben Charakter gezeigt”! Allesamt!
Nächste Woche in Osdorf fangen wir einfach mal am Anfang an. Deshalb heißt ja so’n Anfang wohl auch Anfang.
DANKE an alle, die uns unterstützt haben. Das war ein Punktspiel, das wir wohl alle nicht so schnell vergessen werden. Und da auch Hannover 96 beginnt zu gewinnen, werden wir das kommende Woche auch machen. Allerdings mit dem Vorteil, dass wir nicht so weit hinten stehen, wie die 96’er.
In diesem Sinne,
Red
5 Kommentare
Ernsti
Schöner Bericht!
Pay
Wirklich schade. Wir werden Euch unsere Doppelstärke für das nächste Spiel einimpfen.
Spange
Wieder ein sehr unterhaltsamer Bericht.
Mit dieser tollen Aufholjakt sollt Ihr die kommenden Spiele von Anfang an angehen- dann brauchen wir nicht über die Relegation reden.
Die Stimmung am Ende war wirklich fantastisch, wie man siewohl nur beim THE erlebt.
Marcelinho
Andersrum ist es uns aber tatsächlich schon mal passiert. Erste HL-Saison zu Hause gegen Schnelsen. 8-1 geführt für “fast nichts” am Ende…
Svenni
hätte hätte Fahradkette