Am gestrigen Samstag fand die Vereinsmeisterschaft der Kirschenklopper statt. Erwartet und auch geboten wurden eine gut gefüllte Halle, Spiele mit und mit weniger spielerischer Klasse, ein gut gefülltes Büffet sowie lockere Gespräche neben den Tischen.
Doch, wer mit wirklich offenen Augen und Ohren durch die Hallen ging, dem
wurden darüber hinaus auch erschreckende Mängel deutlich. Allein meiner
höchst subjektiven und eingeschränkten Wahrnehmung drängten sich folgende
Punkte auf eindringliche Art und Weise auf:
Taktisches Grundverständnis
Wie leicht hätte X (der Name ist mir gut bekannt, soll hier dann aber doch
nicht genannt werden) eines seiner Spiele doch gewinnen können. Denn er
verfügt über ein äußerst eindrucksvolles Maurerdekolleté, wie mir gestern
bei jedem Male des Ball Aufhebens augenschmerzenderweise bewusst wurde. Da
wäre es ein Leichtes, sich stets so zum Ball zu bücken, dass die Kehrseite
direkt zum Gegner zeigt. Verfügt dieser zumindest über einen Hauch von
ästhetischem Feingefühl, könnte er beim nächsten Ballwechsel nicht klar
denken und der Punkt ginge zwangsläufig an X. Aber nein, die ausufernde
Kehrseite wurde ungesteuert in alle Richtungen der Halle präsentiert. Aber
für ein schockiertes Publikum gibts es nun einmal keine Punkte am Tisch. Das von mir beobachtete Spiel ging so an den Gegner von X.
Menschlichkeit:
Als kleiner Junge mit 7 Jahren habe ich mir von dem Geld, das ich durch den Verkauf von Streichhölzern, die mir meine Eltern statt Taschengeld gaben, 3,91 DM vom Munde abgespart. Zukunftsträchtig ahnend, damit in ferner Zukunft 2 Euro zur Verfügung zu haben. Diese 2 Euro sollten einen Grundstock bilden für ein finanzielles Weltimperium, die Gründung einer interkontinentalen Hilfsorganisation oder ein Schokoladeneis. So setzte ich gestern diese 2 Euro auf einen Sieg von Sportsfreund Jens als diesjährigen Vereinsmeister. Das teilte ich ihm auch mit. Um die Wichtigkeit meines Unterfangens zu unterstreichen, deutete ich auch ominöse finanzielle Schwierigkeiten in meiner Familie an, die im Falle des Nichtgewinns durch Jens zwangsläufig dazu führen würde, dass meine Mutter ihr Gebiss würde verkaufen müssen. Aus jedem Sportler mit einem Funken Menschlichkeit wird durch diese von mir geschickt eingesetzte Grundlektion aus dem Lehrbuch der Motivationslehre eine unbesiegbare Tischtennismaschine. Doch Jens ließ diese Menschlichkeit leider komplett vermissen. Er gab sich mit einem dritten Platz zufrieden. Ignorierend, dass dies gleichbedeutend mit dem finanziellen und vor allem menschlichen Fiasko meines jahrzehntelang geplanten Unterfangens bedeutet. Jens, ich bin menschlich enttäuscht von dir. Vielleicht bist du mir nun zumindest dabei behilflich, einen günstigen Anbieter diverser Suppen und Breie für meine Mutter zu ermitteln.
Anstand:
Auch in diesem Jahr war es Herrn Stegi Stegsen Stegemann komplett egal, dass auch andere Menschen ihren Namen mal auf dem Pokal der THE-VM sehen würden. Der Anstand hätte es ihm längst geboten, auf diesen Titel zu verzichten. Aber er versorgte die Gemeinde der Kirschenklopper wieder einmal lieber mit einer extra Portion Pustekuchen.
Sicher gab es noch diverse andere Mängel, die mir entweder entgangen sind oder aber zu peinlich, um hier erwähnt zu werden. Das Hauptaugenmerk der Abteilung kann aus meiner Sicht einzig und allein die Abschaffung dieser erschreckenden Mängel sein.
Auch die sportlichen und organisatorischen Details des gestrigen Tages sollen hier noch ihre Erwähnung finden:
45 Männer lieferten eine gute Beteiligung.
Die Damen lieferten auch eine gute Beteiligung – bis auf 4 allerdings eher an anderen Unternehmungen.
Die Verkürzung auf 2 Gewinnsätze im Hauptrunden-Looser-Racket erwies sich als guter Schachzug der Turnierleitung, der die erwünschte Zeitersparnis brachte. Der letzte Ball wurde so gegen 18:30 h gespielt.
Die Ergebnisse:
Damen-Einzel:
1. Annabell
2. Marie
3. Madeleine
4. Laura
Damen-Doppel:
Das habe ich mir leider nicht merken können (Es waren einfach zu viele Damen dabei. Ich weiß nur noch, dass im Modus jeder gegen jeden gespielt wurde.)
Edit:
- Marie und Madeleine
- Annabell und Laura
Mixed:
1. Laura und Christian Litzki
2. Annabell und Jakob
Herren-Einzel:
1. Stegi Stegsen (ein wirklich sehr souveräner Sieg, nicht nur im Finale)
2. Volker
3. Jens
4. Dennis
Herren-Doppel:
1. Hannes und Robert Felker
2. Andreas Balcke und Norbert Boock
Herzlichen Glückwunsch an alle Sieger und Platzierten.
Vielen Dank an
- die Turnierleitung, Flo K. und Karsten,
- Wolfgang und Björndalen für die Organisation und den Ausschank der Verpflegung,
- die Büffetspender,
- die Aufbau- und Abbauhelfer und
- alle, die es wert wären, hier erwähnt zu werden.
4 Kommentare
Madeleine
Damen Doppel:
1. Marie und Madeleine
2. Laura und Annabell
Eine Besonderheit bleibt noch erwähnenswert, die die Herren bestimmt niemals so gut hinbekommen können, wie wir Damen:
Jede von den immerhin 4 teilnehmenden konnte ein mal auf dem Treppchen ganz oben stehen 😛
Jochen
Fotos sind hochgeladen, allerdings in separater Galerie. Ich bin sicher, Olli kann das zusammenführen. Und wie gehabt: Wer eine bessere Auflösung haben will, darf sich gerne melden.
Pay
Wieder ein interessanter Bericht und auch viele Fotos sind sehr gut in Szene gesetzt.
Klasse, es hat sich gelohnt Urlaub zu nehmen für diesen Tag.
Olli
Wie jedes jahr eine schöne Veranstaltung, toporganisiert von Florian K., Björn und Karsten.
Sehr guter Schachzug mit den 2 Gewinnsätzen in der Verliererrunde. Das spart locker 2 Stunden ein. Allerdings kann dieser Modus auch eher mal für kleine Überraschungen sorgen, wie man Samstag gesehen hat.
Dank an Ingo für den flotten, speziellen Bericht und toll, dass jedes Jahr soviele Herren sich die Zeit nehmen und am Start sind.
Sonderlob an Marc für die tolle Organisation der anschliessenden Neujahrs-Party.