Der Hexenkessel Lohe war bereitet für ein extrem faires, aber sportlich brisantes Duell zwischen THE 2 und ETV. Vor Spielbeginn gab es aber bereits die erste Überraschung. Der Uns Uwe der Hamburgliga begrüßte den Neuankömmling THE 2 mit einem Bieröffner Begrüßungsgeschenk. Chapeau! Leider mit ETV-Aufdruck, aber ich hörte der sei vielleicht wasserlöslich 😉
Nun aber zu den Aufstellungen. ETV reiste ohne Tegelhütter an, der sich lieber die Sonne auf den Bauch scheinen lässt (Verständlich nach dem nicht vorhandenen Sommer in Hamburg). Ersetzt wurde er durch das aufstrebende Talent Fynn Nierhoff. Der THE 2 war das erste Mal mit seiner neuen Nr.1 Olli P. am Start und hatte sonst nur die kurzfristige Absage von Manuel zu verkraften, der mit Krankheit das Bett hüten musste. Schade nach seiner famosen Vorstellung gegen Urania.
Aber auch so durfte diese Aufstellung als Kampfansage an unsere kommenden Gegner gewertet werden.
Das zeigt sich auch schon in den Doppeln. Es ging recht deutlich mit einem 3:1 Sieg von Björn und Philipp gegen Sommerfeld und Nierhoff los. Nur im 2. Satz fanden sie in diesem Spiel kein Mittel gegen die sehr offensiven ETVler. Vor allem mit einigen gekonnten Spinnbällen beherrschten sie aber das Spiel und gewannen in der Höhe verdient. (+7,-5,+7,+8).
Was dann folgte kann man in der Kategorie Anpassungsschwierigkeiten in der neuen Liga einordnen. Gerade die engen Spielen fallen bisher noch nicht zu unseren Gunsten aus.
Dreimal -9 im fünften Satz ist einfach extrem bitter und anstatt 4:0 hieß es 1:3.
Hervorzuheben war unser Doppel 2 mit Bayerngranate Olli und Capitano FloGo gegen „Uns“ Uwe Christlieb und Dejan „Der Serbe“ Mavrak. Nachdem Flo am Anfang ein wenig „überpacete“ und bei jedem Topspin noch einen drauf setzen wollte, spielte sich das neuformierte Doppel aus Goroncy-Style Rückhand und Gegenzieher Olli immer besser ein und war nun auch in den langen Ballwechseln oft im Vorteil. Am Ende siegte ein wenig die Abgezocktheit aus gefühlten 50 Jahren Hamburgliga-Erfahrung und ein bisschen Glück nach 9:7 Führung im fünften Satz der THE Jungs.
Mund abputzen und weitermachen hieß es danach, da auch unser vorgezogenes Dreierdoppel von Marco und Pay nach 9:6 Führung im Entscheidungssatz ein schon sicher geglaubtes Spiel noch abschenkte.
Beim Duell Olli P. gegen Jason Sommerfeld entwickelte sich ein wunderschön anzuschauendes Marathonmatch. Sommerfeld brachte Olli lange fast zur Verzweiflung durch seine unglaubliche Sicherheit in den Topspinduellen, die er vornehmlich über Ollis Rückhand abschloss und ihn nach zwei bis drei Seitenwechseln meist immer in dieser Ecke erwischte. Heieieieieieieiii hallte es da von Ollis Seite leicht akzentuiert zurück. Diese kurzen, emotionalen Ausbrüche spornten unsere Bayerngranate aber immer wieder an und er pushte sich bis ans Äußerste und erreichte den 5. Satz. Da folgte der nächste Nackenschlag für die zahlreich angereisten THE-Supporter. Zum dritten Mal -9 hieß es am Ende für den aufopferungsvoll kämpfenden Olli, der wirklich alles aus sich herausholte. Sauberer Einstand!
Gerade bei diesem Leckerbissen sei die große Anhängerschaft aus Eilbeck erwähnt, die wieder einmal das Stimmungsbarometer in die Höhe schießen ließen. Vielen Dank an unsere Fans, die auch von kulinarischen Leckerbissen (Danke Pay) verwöhnt wurden. Selbst aus dem fernen Sottrum verirrten sich zwei lautstark anfeuernde Ultras. Man munkelte, dass dort familiäre Beziehungen im Spiel waren.
Half aber auch bei Björns Spiel gegen Uwe Christlieb leider nichts, da die Übersicht und Cleverness von Uwe leider nicht mehr als einen Satz für Björn zuließen. Trotzdem ganz starker Auftritt und groß gekämpft.
Das mittlere Paarkreuz musste jetzt liefern und Pay und Philipp ließen sich nicht zweimal bitten. Die Stimmung schien überzuschwappen und nach 3 Sätzen stand es jeweils 2:1 für Philipp und Pay. War das die Wende? Sollte sich der THE trotz dieser bitteren -9 Serie noch aus der Schlinge befreien.
Philipp schien schon nach dem ersten Satz (-7) gegen Dejan verstanden zu haben und drängte ihn zunehmend in die Defensive. 10:5 stand es bereits im 2. Satz und das sah alles relativ locker aus. Auf einmal hörte Philipp aber auf zu Spielen und die Angst vorm Gewinnen schien ihn zu beschleichen. Vielleicht war es aber auch einfach nur ein Trick. Den mit +10 und zwei weiteren offensiv überlegenen Sätzen ging das Spiel an Philipp. Ihm gelang es mit druckvollen aber überlegten Spiel Mavrak in der Rückhand festzunageln und „Der Serbe“ konnte aus der Halbdistanz nur reagieren statt agieren. 3:1, 2. Punkt. Jetzt kommt die Wende dachten alle. Nur leider spielte der ETV da nicht mit. Herkenhoff schien heute kein Spiel verlieren zu wollen und drehte, die schon fast verloren geglaubte Partie gegen Pay zu seinen Gunsten. Nach 2:1 für Pay schien „Herke“ ein Rezept gefunden zu haben und gewann die letzten beiden Sätze mit -6 und -7. Dieses Rezept schien er weiter durchziehen zu wollen und beendete mit einem klaren 3:0 gegen Philipp am Ende die Partie. 3:9.
Das soll es an Highlights gewesen sein? Weit gefehlt!
Vielleicht war es der erste Geruch von Bier vor dem Auftakt der Wiesn, der nach Hamburg rüberschwappte oder die stolze bayerische Mentalität konnte 3 Niederlagen nicht akzeptieren. Ein bisschen nordische Gelassenheit scheint unser Bayer aber auch schon übernommen zu haben. Denn wie kühl er den erfahrenen Christlieb in 4 Sätzen abfertigte, konnte nur mit nordischer Kaltschnäuzigkeit erklärt werden. Im ersten Satz gab es einen Vorhand-Einschlag nach dem Nächsten und schon wurde die Taktik klar. Gar nicht erst auf die langen Ballwechsel und das damit verbundene „Ausgucken“ von Christlieb einlassen, sondern klare Kante und ab dafür. +2!!! Das funktionierte im ersten Satz schonmal überragend. Nach einem Satz Luftholen (-5) behielt Olli in den wichtigen Situationen den Überblick und gewann nach starken zwei Sätzen absolut verdient (+9,+7) gegen ein leicht angeschlagenen Christlieb, was diese Leistung aber in keinem Maße schmälert. Denn schauen wir einfach mal eine Halbserie zurück. 5 Spiele verlor er dort in der Hamburgliga.
Unser unteres Paarkreuz bestehend aus FloGo und den kurzfristig aktivierten Marco hatten in ihren beiden Duellen mit der noch nicht komplett vorhandenen Sicherheit aus vergangenen Saisons zu kämpfen. FloGo holt sich derzeit mit jedem Spiel mehr Sicherheit nachdem er fast die ganze letzte Saison ausgefallen ist. Gegen Jungspund Niehoff entwickelte sich dabei ein offener Schlagabtausch mit spektakulären Ballwechseln. Ich sage nur Goroncy-Style! Ich bin mir sicher mit mehr und mehr Sicherheit und Vertrauen in seinen Schlägen fallen in den nächsten Spielen auch die knappen Sätze und Spiele wie diese (-9, +10, -6,-9) wieder zu seinen Gunsten aus. Und wenn alles nichts hilft, gibt es ja noch das Magical-Timout.
Auch Marco fehlt derzeit noch die Sicherheit in seinen Schlägen, die ihn in der vergangenen Runde ausgezeichnet haben. Wenn einer spielt wie aus dem Lehrbuch, dann ist das Marco! Das zeigte Marco auch schon in weiten Phasen gegen Fürste. Zwei klare Sätze sprangen dabei heraus (+7,-8,+5,-6,-2). Aber danach fehlte noch ein wenig Kontinuität. Zwischenzeitlich war Fürste kaum in der Lage die Lehrbuch Vor-und Rückhände Marcos auf die Platte zu bringen, aber mit zunehmender Spielzeit brachte er seine kurze Rückhandnoppe wieder als Waffe in sein Spiel ein und konnte Marco am Ende bezwingen.
Es bleibt festzuhalten, dass die Stimmung in der 2. erste Sahne ist! Von Spiel zu Spiel ist eine Entwicklung zu erkennen und wir sind mehr als konkurrenzfähig! Mit dieser schlagfertigen Truppe werden es die nächsten Gegner immer schwerer haben und die ersten Punkte werden purzeln.
3 Fakten zum Spiel:
Wir haben eine neue Bayerngranate mit Topspin-Dauerbeschallung – Apropos Dauerbeschallung: Olli P. als Spitzname ergibt sich quasi von selbst 😀
Nervenflattern im 5. Satz muss verbessert werden
„Weniger ist manchmal Mehr“ – Erkenntnis wenn man Herkenhoff spielen sieht
2 Kommentare
Robert
Saubere Leistung, mit der Einstellung ist viel drin diese Saison!
FloGo
Top Bericht!